Fürstenfeldbruck will vorbereitet sein aufs nächste Hochwasser, zumal wegen des voranschreitenden Klimawandels häufiger mit solchen Ereignissen zu rechnen ist und diese auch heftiger ausfallen dürften. Im Oktober ist bereits der Zwischenbericht des "Integralen Konzepts zum kommunalen Starkregen-Risikomanagement" vorgestellt worden, dessen Ergebnisse im Frühjahr erwartet werden und von dem man sich Aufschluss darüber erhofft, wo es wie schlimm werden könnte, wo Keller volllaufen und wo Wassertiefe oder Strömung zur Gefahr werden. Der Planungsausschuss hat nun eine nach geltendem Baurecht eigentlich zulässige Bauvoranfrage für ein Haus in zweiter Reihe zum Anlass genommen, um dem am Dienstag tagenden Stadtrat ziemlich konkrete Maßnahmen zu empfehlen: Die Stadt soll zwischen dem östlichen Abschnitt der Schöngeisinger Straße und dem Amperufer mit Blick auf das Überschwemmungsgebiet die weitere Bebauung reglementieren - lediglich die bereits vorhandenen Gebäude genießen Bestandsschutz.
Der Stadtrat entscheidet am Dienstag über Bebauungsplan und Veränderungssperre
Instrument hierfür ist der Bebauungsplan, mit dessen Hilfe eine "geordnete städtebaulichen Entwicklung" sowie ein zusammenhängender Grünbereich entlang der Amper gesichert werden sollen. So soll verhindert werden, dass zu nah an den Fluss gebaut und Flächen versiegelt werden, die später überschwemmt werden, wenn die Amper über die Ufer tritt. Gelten soll der Bebauungsplan für die Fläche zwischen der Schlachthofbrücke zur Lände im Westen und der Ledererstraße im Osten. Durch eine sogenannte Veränderungssperre würde sichergestellt, dass vor Inkrafttreten des Bebauungsplans von privaten Bauherren keine Fakten geschaffen werden. Denn das formale Prozedere könnte einige Jahre in Anspruch nehmen, auch wenn bei einem im Zuge der Innenentwicklung möglichen "beschleunigten Verfahren" auf eine zweite Auslegung verzichtet werden kann.
Der Planungsausschuss gab gegen die zwei Stimmen der Freien Wähler und eine Stimme aus der SPD grünes Licht für die Bauleitplanung. Jan Halbauer (Grüne) warnte mit Blick aufs Ahrtal vor einer zu dichten Bebauung an Flussufern und davor, "die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen". Ähnlich äußerten sich Franz Höfelsauer und Andreas Lohde (beide CSU), die zwar die Freiheit der Bauherren nicht über Gebühr beschneiden, eine so wichtige Grundsatzentscheidung aber auch nicht dem Wasserwirtschaftsamt überlassen wollen.