Grund zum Feier gäbe es genug, doch wegen Corona gestaltet sich die Übergabe von Auszeichnungen etwas anderes. Der Innungsobermeister der Bäcker im Landkreis, Werner Nau, ließ es sich aber nicht nehmen, zwei Bäckergesellen ihre Gesellenbriefe und Zeugnisse persönlich zu übergeben.
"Heute ist es leider nicht so festlich wie sonst", meinte Nau bei der Überreichung der wichtigen Urkunden in den Räumen der Kreishandwerkerschaft. Die beiden Junggesellen freuten sich dennoch über das handwerkliche "Wertpapier". Insgesamt beendeten fünf Bäckergesellen und eine Bäckerei-Fachverkäuferin ihre dreijährige Ausbildung.
Neben Jakob Boos aus Entraching (Landkreis Fürstenfeldbruck), der im Bäckereibetrieb von Uli Drexler aus Jesenwang seine Ausbildung erfolgreich beendete, war auch Jeorge Bkhit aus Fürstenfeldbruck, der seine Ausbildung im Betrieb von Thomas Bömmel in Olching erfolgreich absolvierte, erschienen. "Das liegt wohl an der Urlaubszeit", meinte Nau, der gern auch Quirin Hans Helmut Frietinger und Maximilian Georg Steber aus Luttenwang, sowie Kosovar Hoti und Altina Bytyqi aus Olching Zeugnisse und Gesellenbriefe ausgehändigt hätte
Mit anerkennenden und aufmunternden Worten gratulierten Nau und Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer zumindest den beiden erschienenen Junggesellen und gaben ihnen zugleich auf den Weg mit. "Bleiben Sie dem Handwerk treu und machen Sie Werbung für diesen krisensicheren Beruf."
Im Bäckerhandwerk sind sie froh, nun fünf neue Bäckergesellen und eine Verkäuferin zu haben. Für die 14 backenden Innungsbetriebe im Landkreis sei das nur ein "Tropfen auf den heißen Stein." Trotz intensivster Bewerbung des Berufs wolle kaum jemand Bäcker werden, sagte Nau. "Ich verstehe nicht, dass es so schwierig ist, der Jugend diesen äußerst attraktiven und kreativen Beruf schmackhaft zu machen."