Gröbenzell: Streit um Stadterhebung:Die Bürger müssen entscheiden

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Soll Gröbenzell Stadt werden oder nicht? In diesem Streit ist alles gesagt. Jetzt wird es Zeit, dass die Bürger abstimmen.

Erich C. Setzwein

Was soll der Gröbenzeller Gemeinderat eigentlich über die Stadterhebung noch diskutieren? Die wenigen, meist emotional belegten Argumente sind bereits ausgetauscht worden, es gibt keine neuen. Wer dafür ist, dass die Schlaf- und Gartenstadt von der Gemeinde zur Stadt erhoben wird, hat sich geäußert und entsprechend im Gemeinderat votiert.

Nur ein Bürgerentscheid kann die Diskussion über die Gröbenzeller Stadterhebung beenden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Und diejenigen, die wollen, dass die Gemeinde der Eliten auch in Zukunft das bleibt, was sie ist, haben sich ebenso wortreich geäußert. Was bleibt, sind ein politisches Patt und verletzte Eitelkeiten. Die einen wären gerne schnell Stadträte geworden, die anderen haben das mit dem angedrohten Bürgerentscheid erst einmal verhindert.

In der Bürgerversammlung hat außer den Politikern keiner der Anwesenden den Drang verspürt, zur Stadterhebung etwas zu sagen. Trotzdem wird man nun nicht umhinkommen, das Votum aller Bürger einzuholen. Mehr als zweitausend Gröbenzeller sollen sich ja schon gegen die Stadterhebung ausgesprochen haben.

Die Unterschriftenlisten liegen gut gesichert bei den Initiatoren des Bürgerbegehrens. Sie sind angeblich so aufgeteilt, dass keiner, ohne den anderen zu fragen, das Begehren einreichen kann. Es wurde sicher auch sachlich argumentiert. Aber die Urangst der Gröbenzeller, dass Kahlschlag in ihren Gärten drohen und Tankstellen und Betonburgen die Bahnhofstraße verschandeln könnten, war es, mit der Stimmung gegen eine Stadterhebung gemacht werden konnte.

Der Bürgerentscheid hätte schon längst beschlossen werden können, ja er wäre vielleicht schon über die Bühne gegangen. Jetzt ist endlich Zeit dazu, das Verfahren zu einem Abschluss zu bringen. Die Gegner sollten ihr taktisches Spielchen lassen und die Unterschriften einreichen. Die Befürworter können immer noch ein Ratsbegehren dagegen setzen. Dann sollen die Gröbenzeller Wähler rasch entscheiden. Und danach soll keiner mehr sagen, der angebliche Bürgerwille sei nicht beachtet worden.

© SZ vom 15.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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