Gröbenzell:Martin Schäfer gegen Anton Kammerl

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An den Plakatständern hängt der Gröbenzeller CSU-Kandidat schon mal oben. Ganz hat es für Anton Kammerl aber noch nicht gereicht. (Foto: Günther Reger)

In Gröbenzell entscheiden die Wähler in zwei Wochen zwischen dem Amtsinhaber von der UWG und dem CSU-Kandidaten

Von Ariane Linenbach, Gröbenzell

Dass es in Gröbenzell wie bereits bei den Kommunalwahlen 2014 wieder eine Stichwahl geben wird, damit haben schon im Vorfeld alle politisch Interessierten gerechnet. Und auch die Bewerber um den Chefposten im Rathaus, Amtsinhaber Martin Schäfer (UWG) sowie seine Herausforderer Anton Kammerl (CSU), Ingo Priebsch (Grüne), Gregor von Uckermann (SPD) und Hendrik Grallert (FDP) haben das erwartet. Die Entscheidung über den zukünftigen Bürgermeister wird in zwei Wochen zwischen Schäfer und Kammerl fallen. Was am Wahlabend jedoch manche Beobachter überrascht, ist das gute Abschneiden des SPD-Kandidaten: Gregor von Uckermann liegt mit 17,63 Prozent vor dem Bewerber der Grünen, Ingo Priebsch.

Bürgermeister Schäfer kommentiert den Ausgang der Wahl mit den Worten: "Das ist ein Ergebnis, wie ich es erwartet habe." Ihn wählen am Sonntag 36,66 Prozent der 15917 wahlberechtigten Gröbenzeller. Für den CSU-Kandidaten Anton Kammerl votieren 28,09 Prozent, von Uckermann erringt einen respektablen dritten Platz. Der Mitbewerber der Grünen, Ingo Priebsch, kommt mit 15,23 Prozent in dem als Grünen-Hochburg bekannten Gröbenzell auf den vierten Platz. Hendrik Grallert von der FDP landet mit 2,28 Prozent weit abgeschlagen auf dem fünften Platz. Die Wahlbeteiligung liegt mit 62,99 Prozent über der von 2014.

"Ich habe mich um die 38 gesehen", verrät Schäfer, auch seine anderen Schätzungen treffen weitgehend zu. Nur die SPD hat seine Erwartungen - "um die 15" - übertroffen. Viel Wahlkampf wird Schäfer in den nächsten zwei Wochen nicht machen. Oberste Priorität habe jetzt die Corona-Pandemie, erklärt er. Und ergänzt auf die Frage, wie die Wahl zwischen Kammerl und ihm ausgehen könnte: "Ich habe eine gute Ausgangsposition und die will ich auch nutzen."

"Erst einmal total happy", beschreibt der zweite Kandidat für die Stichwahl, Anton Kammerl, seinen Gemütszustand am Sonntagabend. Das Ergebnis gebe auch der CSU-Fraktion im Gemeinderat Rückenwind, sollte es bei der Gemeinderatswahl eine ähnliche Stimmenverteilung geben. Gegenüber seinem Vorgänger Thomas Breitenfellner, der 2014 gegen Schäfer antrat, hat Kammerl ein schlechteres Ergebnis eingefahren. Breitenfellner kam damals in der ersten Runde der Kommunalwahl auf 33,6 und Schäfer auf 23 Prozent.

Trotz seiner momentanen Freude gibt der SC-Vorsitzende Kammerl zu Bedenken, dass der Ausgang der Gemeinderatswahl einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Wahl des Bürgermeisters haben könnte. Die Christsozialen rechnen offenbar damit, dass "die UWG noch mehr zulegt". Aktuell ist die Gruppierung, der auch Bürgermeister Schäfer angehört, mit vier Sitzen im Gemeinderat vertreten. Für den Ausgang der Stichwahl lautet Kammerls Prognose: "Es könnte ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden."

Ein Thema, das nach Einschätzung des CSU-Kandidaten entscheidend sein könnte, ist die von Schäfer geplante Senkung der Gewerbesteuer. Ganz ähnlich bewertet das auch der Sozialdemokrat von Uckermann. Diesen Eindruck habe er bei der Podiumsdiskussion gewonnen. Sein eigenes Abschneiden nennt der junge Politiker angesichts des Abschneidens der SPD in anderen Kommunen "sehr erfreulich". Kammerl bezeichnet das Ergebnis seines Mittbewerbers als "sehr respektabel". Wie dieser blickt auch von Uckermann bereits auf das Ergebnis der Gemeinderatswahl: "Ich hoffe nur, dass sich das auch so für die Gemeinderatswahl stabilisiert."

"Ich bin natürlich persönlich sehr enttäuscht, dass ich nur vierter geworden bin", erklärt Priebsch, verbunden mit einer Gratulation an die Mitbewerber. Auch die Grünen warten gespannt auf die Verteilung im Gemeinderat. Über eine Empfehlung für die Stichwahl werden sie wie die SPD in den nächsten Tagen entscheiden.

Bei der Kommunalwahl 2014 kam Schäfer in der ersten Runde nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den Kandidaten der Sozialdemokraten, Florian Ritter, in die Stichwahl mit dem Bewerber von der CSU, Thomas Breitenfellner. Die Stichwahl gewann Schäfer dann deutlich gegen Breitenfellner, der mit 38,1 Prozent klar unterlegen war.

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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