Wieso erfahren Menschen, die sich beruflich für das Wohl anderer einsetzen, in Deutschland so wenig Wertschätzung? Warum gibt es so viele Erzieherinnen - vielleicht auch Erzieher - die ihren Beruf nicht von der Ausbildung bis zur Rente durchhalten, sondern irgendwann unzufrieden und ausgebrannt die Branche wechseln? Und wie kann man diese Situation, die zu einem eklatanten Mangel an Fachkräften führt, verbessern?
Fragen dieser Art werden kürzlich bei einem Gesprächsabend im Wirtshaus Gröbenzell diskutiert, zu dem die Gröbenzeller Grünen eingeladen haben. Unter der Überschrift "Perspektiven für die gute Kita" tauschen Johannes Becher, Sprecher der Landtags-Grünen für frühkindliche Bildung und stellvertretender Vorsitzender der Kinderkommission des Landtags, Gemeinderat Daniel Holmer sowie Christian Huber, Direktkandidat für den Bezirkstag und selbst Leiter einer Kindertagesstätte im Landkreis, ihre Argumente aus.
Die Situation ist prekär: Allein in Gröbenzell konnten zu Beginn des laufenden Kita-Jahres etwa 90 Plätze nicht besetzt werden. Nun könnten es laut Presseberichten 100 werden, sagt Holmer. Die Konsequenz daraus ist zunehmend, dass die Eltern - in der Regel die Mütter - nicht im gewünschten Maße arbeiten können. Um die Arbeitsbedingungen in Kitas zu verbessern, könnte man beispielsweise die Bundesmittel zur Entlastung der Erzieherinnen verwenden, etwa in dem zusätzliche hauswirtschaftliche Kräfte engagiert werden.
Zudem sehen die Grünen viel ungenutztes Potential, etwa durch Quereinsteiger oder Anerkennung von ausländischen Abschlüssen. Auch eine attraktivere Ausbildung könnte zu mehr Wertschätzung führen, lautet eine weitere Idee aus dem Gesprächsabend.