Einen Fund, auf den sie nicht vorbereitet waren, haben Kriminalbeamte bei der Durchsuchung einer Wohnung in Germering gemacht. Am Faschingsdienstag um sechs Uhr früh betraten sie mit einem Durchsuchungsbeschluss die Wohnung eines 38 Jahre alte Mannes, um nach Drogen zu suchen. Tatsächlich fanden die Kriminaler aus Fürstenfeldbruck Marihuana und Utensilien zum Rauschgiftkonsum, aber sie entdeckten auch insgesamt sechs Schlangen. Zwei davon, Wüsten-Hornvipern, waren Giftschlangen. Für die gelten in Bayern strenge Auflagen, sie sind nach Landesstrafrecht und Verordnungsrecht sogar genehmigungspflichtig. Außerdem werden in der Wohnung zwei Abgottschlagen ( Boa constrictor) und zwei Königspythons gehalten.
Die Polizei zog wegen der Giftschlangen sowohl die Stadt Germering als auch das Veterinäramt des Landratsamtes hinzu. Da der Besitzer keine Genehmigung vorlegen konnte, wurden ihm die beiden Giftschlangen weggenommen und der Reptilienauffangstation übergeben. Für die vier anderen Schlagen werde ein Bescheid mit Auflagen ergehen und diese würden zeitnah kontrolliert, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt mit. Gegen den 38-Jährigen sei ein Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Erwerbs und Besitzes von Marihuana sowie ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden.