Fürstenfeldbruck:Amper-Woge: "Wir sind startklar"

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Das städtische Grundstück am Niederbronnerweg, auf dem der Altbau der Grundschule steht, ist einer der Standorte, die in der engeren Wahl sind. (Foto: Leonhard Simon)

Ein Jahr nach der Gründung hat sich die Mitgliederzahl der Wohnungsbaugenossenschaft verdoppelt. Nun hofft sie auf Unterstützung durch die Stadt.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Mitgliederzahl der Fürstenfeldbrucker Wohnbaugenossenschaft Amper-Woge, die bezahlbaren und sicheren Wohnraum in der Stadt schaffen will, hat sich nach Worten des Vorstandsmitglieds Ralf Vennefrohne auf 50 verdoppelt. Ein Jahr nach Gründung wurden jüngst einige der Grundstücke besichtigt, die für ein erstes Projekt infrage kämen - am Krebsenbach, am Niederbronner Weg und am Volksfestplatz. "Wir sind startklar", heißt es in einer Mitteilung, in der die Stadt an den Grundsatzbeschluss erinnert wird, genossenschaftliches Wohnen in Bruck zu fördern.

Weil keine Rendite erwirtschaftet werden muss, sind die Mieten relativ günstig

Weitere mögliche Mitglieder sollen informiert werden über das Prinzip der Genossenschaft, die ohne Gewinnerzielungsabsicht gemeinsamen Wohnraum schaffen will. Nächste Gelegenheiten gibt es dafür an diesem Donnerstag, 25. April, von 19.30 Uhr an im Mehrgenerationenhaus Am Sulzbogen 56 sowie am Montag, 10. Juni, von 19.30 Uhr an als Online-Veranstaltung per Zoom sowie am Montag, 24. Juni, von 17.30 Uhr an in der Stadtbibliothek Aumühle. Anmeldung unter www.amperwoge.de.

An drei Terminen - teils online - stellt sich die Genossenschaft vor

Und so funktioniert nach Darstellung der Amper-Woge eine Wohnbaugenossenschaft: Die Mitglieder bringen zunächst Pflichtanteile ein, mit denen sie wirtschaften kann. Bei Aussicht auf eine Wohnung werden weitere Anteile, die sich an der Wohnungsgröße orientieren, fällig. Für diese kann es einkommensabhängige Förderungen geben. Sie werden bei einem späteren Auszug zurückgezahlt. Da Genossenschaften keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen und viele Projektleistungen selbst erbringen, bauen sie in der Regel günstiger als kommerzielle Immobiliengesellschaften. Daraus folgt auch eine vergleichsweise moderate monatliche Miete, die nur die Kosten der Genossenschaft decken muss. Genossenschaften folgen dem Prinzip der Selbstverwaltung und Selbstbestimmung. Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung und bei Zuteilung einer Wohnung ein lebenslanges Wohnrecht. Die Mitglieder sind in dem Fall Eigentümer und Mieter gleichzeitig.

Die beiden Vorstandsmitglieder Ralf Vennefrohne (links) und Martin Thoma. (Foto: Johannes Simon)

Angesichts der schwierigen Wohnungslage vor allem in Ballungsräumen wie München und Umland erleben Genossenschaften in den letzten Jahren einen neuen Aufschwung. Junge Genossenschaften kümmern sich besonders intensiv um ein gutes und nachbarschaftliches Miteinander in ihren Häusern und eine entsprechende Mitgliederauswahl. Besonderer Wert wird dabei in der Regel auf Vielfalt und Kooperation der Wohnenden gelegt. Kennzeichnend für die Häuser sind zahlreiche, von allen nutzbare Gemeinschaftseinrichtungen. Das können Gäste-Apartments, Wasch-, Musik-, Sport- und Festräumlichkeiten sowie Mobilitätsstationen für gemeinsam genutzte Lastenräder, E-Bikes oder Autos sein. In Deutschland gibt es etwa 8000 Genossenschaften mit 21 Millionen Mitgliedern. Davon sind 2000 Wohnbaugenossenschaften, in deren Immobilien rund fünf Millionen Menschen leben.

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