Mein Tag:Wechsel in die Hospizarbeit

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Gabriele Franke ist noch bis Jahresende Gemeindereferentin im Pfarrverband Olching-Esting. (Foto: Michael Franke)

Gemeindereferentin Gabriele Franke verlässt den Pfarrverband Olching-Esting.

Von Andreas Ostermeier, Olching

15 Jahre ist Gabriele Franke dagewesen für Drittklässler und Kommunionskinder, hat Andachten vorbereitet und Predigten gehalten. Nun orientiert sich die 55 Jahre alte Gemeindereferentin um. Bei einem Gottesdienst am kommenden Sonntag verabschiedet sie sich von der Kirchengemeinde der Pfarrei Olching-Esting. Von Anfang des nächsten Jahres an wird die Olchingerin Sterbende begleiten. Ihr Arbeitsplatz wird das Johannes-Hospiz der Barmherzigen Brüder in Nymphenburg sein. Dort sei sie für die spirituelle Seite der Arbeit des Pflegeteams zuständig, beschreibt Franke (Foto: Michael Franke) ihre künftige Aufgabe. An der reize sie die Vielfalt der Menschen, denen sie begegnen werde. Ausdrücklich gehöre dazu auch die Vielfalt der Konfessionen und Religionen, betont die Olchingerin. Sie wolle über den Tellerrand des Katholischen hinausschauen.

Das Katholische hat den Berufsweg der gebürtigen Olchingerin bislang geprägt. Im Jahr 2007 ist sie mit ihrem Mann nach neun Jahren in Gars am Inn zurückgekommen und hat ihre Arbeit als Gemeindereferentin der Pfarrei Sankt Peter und Paul begonnen. Zunächst kümmerte sich Franke viel um die Vorbereitung der Kommunionskinder. Sie unterrichtete in den dritten Klassen der Grundschule, denn für die katholischen Buben und Mädchen dieses Jahrgangs steht die Kommunion an. Die abnehmende Bindung der Elternhäuser an die Kirche hat sie als Religionslehrerin mitbekommen. "Oft fehlten sämtliche Grundlagen", sagt sie. Doch das habe auch einen Vorteil gehabt, denn die Kinder seien an manche Themen unbefangener herangegangen, so beispielsweise an die erste Beichte. Die muss vor der Erstkommunion abgelegt werden.

Mit dem Unterrichten hat Franke allerdings schon seit sechs Jahren nichts mehr zu tun. Die Zusammenlegung der Pfarreien Olching und Esting zum Pfarrverband brachte für sie neue Aufgaben mit sich. Franke hielt Predigten und vertrat den Pfarrer bei Beerdigungen. Besonders stolz ist sie auf das Angebot der "offenen Kirche" an Marktsonntagen. An die 500 Kirchenbesucher seien an diesen Tagen gezählt worden, ein großer Erfolg, wie sie sagt. Freilich hat sie dieses Angebot nicht allein auf die Beine gestellt. Kolleginnen und Kollegen sowie Ehrenamtliche gestalteten die Programme mit. Deren Inhalte seien aus der Beschäftigung mit der Frage erwachsen, wie man den Glauben "heutig machen" könne, sagt Franke.

Dennoch hat sie eine neue Aufgabe gesucht. Die vier Kinder sind alt genug, als Mutter wird sie nicht mehr so viel gebraucht. Eine Fortbildung in "geistlichem Begleiten" hat ihrer Suche ein Ziel gegeben. "Ich habe die Trauergespräche als große Bereicherung erfahren", sagt sie und fügt hinzu, ihr sei dabei viel Vertrauen geschenkt worden.

Gottesdienst am Sonntag, 18. Dezember, um 10 Uhr in der Olchinger Pfarrkirche Sankt Peter und Paul. Nach der Messe gibt es einen Frühschoppen in der Bibliothek (obere Sakristei) mit Gabriele Franke.

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