Verkehr:Unberechenbare Rehe

Sieht man ein Reh am Straßenrand, sollte man vorsichtshalber den Fuß vom Gaspedal nehmen. (Foto: BJV-Kreisgruppe)

Jäger warnen Autofahrer vor Wildwechseln in der Brunftzeit

Für Böcke und Geißen beginnt die heiße Phase - die Paarungszeit hat begonnen. Darauf weist die Kreisgruppe Fürstenfeldbruck im Bayerischen Jagdverband mit Blick auf überraschend über Straßen querende Tiere hin. Etwa Mitte August dürfte es dann wieder ruhiger werden. Die Jäger mahnen Verkehrsteilnehmer in der Brunftzeit zu erhöhter Aufmerksamkeit. Die Böcke, erkennbar am Gehörn, seien auf der Suche nach Rehwild, nach Kitzen ebenso wie nach ausgewachsenen Geißen. "Dabei kann es vorkommen, daß die ansonsten sehr standorttreuen Tiere das eigentliche Territorium verlassen".

Meist flüchtet ein weibliches Reh zunächst bei der Annäherung eines Bockes. Es beginnt das sogenannte Treiben, das sich auch über längere Distanzen hinziehen kann. In diesen triebgesteuerten Momenten wird auch beim Rehwild gerne alle sonst vorhandene Vorsicht vergessen. Genau deshalb die Bitte um erhöhte Im Eifer des würden weder Bock noch Geiß auf den (Straßenverkehr achten - vor allem in den Morgen- und Abendstunden an Wiesen und Waldrändern. Am Ende mündet so ein Treiben gerne in immer enger werdende Kreise, deren Spuren am Boden früher fälschlicherweise als Hexenringe bezeichnet wurden, aber in der Realität nichts anderes als Trampelpfade des kreisförmigen Treibens sind.

Spätestens Mitte August ist alles vorbei, das Rehwild hat sich beruhigt und gezeugte Kitze werden nach einer Eiruhe im Mai des nächsten Jahres gesetzt. "Es würde uns sehr freuen, wenn die zahlreichen Warnschilder über mögliche Wildwechsel in dieser Zeit besonders ernst genommen würden", so Michael Pöllmann, Sprecher der Kreisgruppe.

© SZ vom 22.07.2020 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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