Rekord beim Stadtradeln:27 Mal mit dem Rad um die Erde

Lesezeit: 3 min

Viele Teilnehmer des Stadtradelns sind auch außerhalb der Aktion viel mit dem Rad unterwegs. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Zum ersten Mal wird bei der Umweltaktion die Marke von einer Million Kilometer überwunden. Den Wanderpokal muss Alling an einen Nachbarn abgeben.

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Mit einem Rekord ist die Aktion Stadtradeln im Landkreis am vergangenen Samstag zu Ende gegangen. Nach der vorläufigen Bilanz haben 6766 Menschen in 336 Teams in drei Wochen mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt, was dem 26,9-fachen Umfang der Erde entspricht. Der Wanderpokal der Kommunen geht vermutlich nach Puchheim.

"Wir sind sehr glücklich", sagt Klimaschutzmanagerin Katrin Ziewers aus dem Landratsamt, das die Aktion koordiniert hat. Sowohl die Zahl der Teilnehmenden als auch der zurückgelegten Gesamtstrecke habe einen Rekordwert erreicht. Das sei besonders erfreulich, weil sich der Landkreis zum zehnten Mal an der bundesweiten Aktion beteiligt hat, einzelne Kommunen wie Germering sind schon länger dabei. Das Ergebnis dürfte noch weiter steigen, weil zwei Wochen lang noch Kilometer nachgemeldet werden können. Im vergangenen Jahr hatten rund 6000 Teilnehmende mehr als 776 000 Kilometer zurückgelegt.

Die Gesamtzahl an Kilometern in diesem Jahr entspricht rechnerisch einer Einsparung von 175 Tonnen Kohlendioxid, vorausgesetzt, diese Fahrten wären alle mit dem Auto zurückgelegt worden.

Die Ergebnisse im Landkreis sind über die Jahre stetig gestiegen, schon weil sich immer mehr Kommunen beteiligten und insbesondere die Schulen. Lediglich im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 gab es einen Einbruch, allerdings fand die Aktion erst im Herbst und fast ohne Veranstaltungen statt. In diesem Jahr startete die Aktion mit einer gemeinsamen Auftakttour, einer Sternfahrt zum Olchinger Volksfest mit 250 Radlern, außerdem gab es eine weitere Sternfahrt aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Landsberg und Starnberg zur Energieagentur nach Türkenfeld. Dazu bot der ADFC zahlreiche Touren an.

Im Wettkampf der Kommunen dürfte der Wanderpokal des Landkreises von Alling nach Puchheim gehen. Ausschlaggebend sind gefahrene Kilometer pro Einwohner. Dabei erzielte Puchheim 11,6 Kilometer, gefolgt von Gröbenzell mit 7,9 und Alling mit 6,6. Den vierten Platz belegt der Gemeindeverband Grafrath (5,6), vor Eichenau (5,3) Auch diese Wertungen stehen noch unter dem Vorbehalt, dass es sich um eine vorläufige Bilanz handelt. Bleibt es bei diesem Ranking werden die Puchheimer Radler die Trophäe bei der Abschlussveranstaltung im Landratsamt am Mittwoch, 26. Juli, übernehmen.

Gymnasium Puchheim mit starker Mannschaft

Zum Puchheimer Sieg dürfte beigetragen haben, dass das Gymnasium mit einem Team aus 766 Personen mehr als 88 000 Kilometer meldete und die Realschule 57 600 (bei 679 Teilnehmenden), in Gröbenzell brachten es 467 Lehrer und Schüler auf 75 849 Kilometer. Das Graf-Rasso-Gymnasium schaffte mit nur 131 Radlern knapp 20 000 Kilometer. Das Gymnasium Puchheim hat damit beim Schulwettbewerb, der heuer erstmals bayernweit ausgetragen wird, auch die Nase vorn.

Spitzenwerte erzielten die Sportler des FC Puchheim mit mehr als 16 000 Kilometer sowie das Team "Wir Kottgeiseringer" mit 15.794 Kilometer. Bei den Parteien sind die Grünen Sieger mit deutlichem Vorsprung auf die CSU, Rang drei belegt die ÖDP.

Die statistische Auswertung ergab außerdem, dass die Teilnehmenden jünger werden. Der Durchschnitt sank von 45 auf 39 Jahre. Die Klimaschutzmanagerin vermutet, dass sich die Jüngeren stärker beteiligen, weil ihnen die Klimakatastrophe bewusster ist. Zudem beteiligen sich deutlich mehr Frauen als Männer. In den Vorjahren lag das Verhältnis bei 47 zu 43 Prozent, in diesem Jahr seien es 54 zu 37 Prozent gewesen, berichtete Ziewers.

Bemerkenswert war, dass drei von vier Teilnehmenden, die in der Kategorie Starradler antraten und deshalb ihre Autoschlüssel für drei Wochen abgaben, aus Puchheim kamen. Neben dem Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) verzichtete die Stadträtin Gudrun Horn (FW) sowie Alexander Röller, der auf dem Blog ein Foto vom Sonnenaufgang am Wörthsee postete, einer seiner Lieblingsstrecken. Der vierte Starradler war Bürgermeister Schäfer (UWG) aus Gröbenzell, wie in den Vorjahren.

Die Aktion Stadtradeln hat das Klimabündnis, ein Zusammenschluss von Kommunen, ins Leben gerufen. Wer Rad fährt, hilft Feinstaub, Abgase und Lärm zu vermeiden und Ressourcen zu schonen und tut etwas für die Gesundheit. Alle Teilnehmer legen möglichst viele Strecken mit dem Rad zurück. Sie organisieren sich in Teams und verbuchen die Kilometer online, über eine Stadtradeln-App auf einem Konto oder melden diese der Koordination in den Kommunen. Eingetragen werden können Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen, Ausflüge, Urlaubsfahrten und sportliche Touren. Zentral ist der Werbeeffekt für das Rad als Fortbewegungsmittel.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusFürstenfeldbruck
:Songschmiede im Keller der Eltern

Mit dem Fürstenfeldbrucker Studio "EnterOurAge" bieten Sascha Pakai, Andi Gareis und Kleo Leike jungen Musikern die Chance, ihre Träume zu verwirklichen. Das Trio ist außerdem Teil der Partyband "Sauwuid".

Von Konstantin Hadzi-Vukovic

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: