Bilanz der Aktion Stadtradeln:In drei Wochen 19 Mal um die Welt

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Mitte Mai findet der Auftakt des Stadtradelns mit einer Sternfahrt nach Alling statt. (Foto: Günther Reger)

Die Zahl der Teilnehmenden im Landkreis ist leicht gesunken, was die Organisatoren auf die Nachwirkungen der Pandemie zurückführen.

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die Aktion Stadtradeln im Landkreis ist am vergangenen Samstag zu Ende gegangen. Nach der vorläufigen Bilanz haben knapp 5000 Menschen in 317 Teams daran teilgenommen und mehr als 776.000 Kilometer zurückgelegt, was dem 19,4fachen Umfang der Erde entspricht. Der Wanderpokal des Landkreises dürfte in Alling bleiben, dessen Radler in der Kategorie gefahrene Kilometer pro Einwohner mit 9,05 den besten Wert erzielten. Alle Zahlen und Wertungen stehen jedoch unter Vorbehalt, die Bilanz ist nur vorläufig, weil noch zwei Wochen lang gefahrene Strecken nachgemeldet werden können.

Es ist dennoch fraglich, ob das Ergebnis des Vorjahres erreicht wird. Im vergangenen Jahr strampelten etwa 5700 Teilnehmende zusammen etwa 884.000 Kilometer, was etwa dem Level von 2019 vor der Corona-Pandemie entsprach. Im ersten Corona-Jahr gab es einen Einbruch, die Zahl der Teilnehmenden halbierte sich, allerdings fand die Aktion wegen der Pandemie erst im Herbst statt und fast ohne Veranstaltungen wie etwa einer gemeinsamen landkreisweiten Auftakttour. In den Jahren vor der Corona-Pandemie hatte die Zahl der Radler bei der Aktion im Landkreis stetig zugenommen. Die Klimaschutzmanagerin Nicole Kührer im Landratsamt ist dennoch zuversichtlich, dass der Zenit noch nicht erreicht ist. Sie geht davon aus, dass Corona auch heuer einen bremsenden Effekt hatte. "Wir hoffen und sind optimistisch, eine Million Kilometer zu erreichen", sagte Kürer mit Blick auf die Zukunft.

Die meisten Kilometer wurden aus Puchheim gemeldet (mehr als 155.000), wobei allein die Lehrer und Schüler des Gymnasiums ein Drittel zurücklegten, gefolgt von Germering (rund 146.000) und Olching (109.000), einer Kommune, die in den vergangenen Jahre eher bescheidene Ergebnisse lieferte. Das stützt die These der Klimaschutzmanagerin, dass noch Potenzial vorhanden ist. Bruck muss sich mit dem vierten Platz (78.600) begnügen, während Gröbenzell auf den fünften Platz zurückfällt (74.800).

Während Alling bei der Wertung nach absoluten Zahlen mit mehr als 35.500 Kilometern erst auf Platz 7 im Landkreis-Ranking zu finden ist, konnte die Starzelbachgemeinde erneut die eifrigsten Radler in der Wertung Kilometer pro Einwohner aufbieten. Puchheim hatte erneut das Nachsehen (7,13), während sich Eichenau (5,22) an Gröbenzell (3,65) und Germering (3,53) auf den dritten Platz vorschob, trotz eines Aufrufs von Bürgermeister Martin Schäfer (UWG), den dritten Rang aus dem Vorjahr zu verteidigen. Die Brucker schafften lediglich einen Pro-Kopf-Wert von zwei Kilometer. Der Wanderpokal, den das Landratsamt gestiftet hat, bleibt mit großer Wahrscheinlichkeit in Alling, höchstens die Nachmeldungen stellen noch die vorläufige Bilanz auf den Kopf. Die begehrte Trophäe können die Allinger Radler bei der Abschlussveranstaltung im Landratsamt am Donnerstag, 21. Juli, wieder mitnehmen.

Bemerkenswert war, dass drei von vier Teilnehmenden, die in der Kategorie Starradler antraten und ihren Autoschlüssel für drei Wochen abgaben, aus Puchheim kamen. Neben dem Zweiten Bürgermeister Manfred Sengl (Grüne) verzichteten Norbert Lachner und Monika Gerstmeier auf das Auto, der vierte war Bürgermeister Schäfer aus Gröbenzell.

Das Zweier-Team "Die Nussjäger" aus Lachner und Gerstmeier schaffte 3.160 Kilometer. Den größten Team-Beitrag aus dem ganzen Landkreis lieferte das Gymnasium Puchheim mit 568 Teilnehmern, die rund 53.000 Kilometer meldeten, gefolgt von der Grundschule Graßlfing mit 212 Schülern und Lehrern (18.000) und den 44 Angehörigen des Teams des FC Puchheim (17.500).

Die Aktion Stadtradeln hat das Klimabündnis, ein Zusammenschluss von Kommunen, ins Leben gerufen, um für diese Fortbewegungsart zu werben. Wer Rad fährt, hilft Feinstaub, Abgase und Lärm zu vermeiden und Ressourcen zu schonen und tut etwas für die Gesundheit. Alle Teilnehmer legen möglichst viele Strecken mit dem Rad zurück. Sie organisieren sich in Teams und verbuchen die Kilometer online, über eine Stadtradeln-App auf einem Konto oder melden diese der Koordination in den Kommunen. Eingetragen werden können Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen, Ausflüge, Urlaubsfahrten und sportliche Touren. Zentral ist der Werbeeffekt für das Rad als Fortbewegungsmittel.

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