Stadtmarketing:Surfen wie daheim

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Wenn der Viehmarktplatz in Fürstenfeldbruck umgebaut ist, soll es dort auch City-Wlan geben. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Gewerbeverband möchte das City-Wlan in Fürstenfeldbruck ausbauen. Es gibt offenbar noch Stellen, die eine bessere Internetversorgung vertragen.

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Die dicken Mauern der Klosterkirche von Fürstenfeld verhindern nicht, dass man aus ihr die gerade gemachten Fotos vom Smartphone verschickt. Der Empfang ist gut, der Upload funktioniert reibungslos, und so könnte es an vielen Stellen von Fürstenfeldbruck sein. Doch es gibt sie, die toten Winkel und die datenfreien Schluchten zwischen den Häusern oder in öffentlichen Gebäuden, die eine Kommunikation unmöglich machen. Seit gut sieben Jahren versucht der Gewerbeverband, diese Funklöcher zu stopfen und den Nutzern mobiler Endgeräte, Empfang in guter Geschwindigkeit zu ermöglichen. Nach der Reparatur von etlichen sogenannter Accesspoints an verschiedenen Stellen in der Kreisstadt hat Gewerbeverbandsvorsitzender Franz Höfelsauer nun angekündigt, dass das Wlan weiter ausgebaut werden soll.

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Dass das Mobilfunknetz auch in der Klosterkirche zuverlässig funktioniert, das erfuhren jene Mitglieder des Gewerbeverbandes, die vor der Jahresversammlung im Veranstaltungsforum Fürstenfeld an einer von Höfelsauer organisierten Führung durch die Kirche teilnahmen. Birgitta Klemenz, profunde Kennerin des üppig ausgestatteten Sakralbaus aus der Barockzeit, machte die Geschäftsleute in anderthalb Stunden mit einer Zeit vertraut, die sich keiner auch nur annähernd vorstellen konnte und in der auch sicher niemand leben wollte. Allein die Verheerungen durch den 30-Jährigen Krieg und die tödlichen Folgen der Pest schrecken ab, sich in jene Zeit zurückwünschen. Allerdings hat der fast vollständige erhaltene Originalzustand die Kirche zu einem der wichtigsten Anziehungspunkte für den in Fürstenfeldbruck mäßig ausgeprägten Tourismus geführt. Das Ensemble zusammen mit dem Veranstaltungsforum Fürstenfeld in den früheren Ökonomie- und Nebengebäuden gehört zweifellos zu den attraktivsten Messestandorten in der Region. Davon profitieren zwar in erster Linie die Stadt selbst und die Fürstenfelder-Betriebe von Gerhard Kohlfürst, aber auch Geschäfte, Gastronomie und Hotels in der Innenstadt haben regelmäßig etwas von dem Treiben in Fürstenfeld.

Vortrag in der Klosterkirche: Mitglieder des Gewerbeverbandes werden Birgitta Klemenz informiert. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Das alles betrachten die Gewerbeverbandsmitglieder mit Wohlwollen. Allerdings sehen viele von ihnen es als notwendig an, vor allem die in der Stadt und der Umgebung wohnenden Konsumenten aufmerksam zu machen auf die Vielfalt in der Nähe. Neuestes Marketinginstrument ist der sogenannte Friday Club, eine Initiative gemeinsam mit dem Stadtmarketing. Jeden ersten Freitag im Monat wollen sich drei Betriebe ihren Kunden in lockerer Atmosphäre vorstellen, den Interessenten Getränke anbieten und sie an einem langen Verkaufsabend auch unterhalten. "Im Mittelpunkt steht der Event", sagte Gewerbeverbandsvorsitzender Franz Höfelsauer, der mit Freude auf den ersten Friday Club Anfang November zurückblickte. Stoffe Egert und der Siebenstern Concept-Store an der Augsburger Straße sowie Brillen Wachter an der Hauptstraße waren bei der Premiere dabei - alle drei in einer Nachbarschaft. Das nächste Event findet am Freitag, 1. Dezember, von 17 bis 20 Uhr statt. In der Zeit stellen sich der Unverpacktladen Füllosophie an der Feuerhausstraße sowie der Kult Store und Bandou Underwear an der Dachauer Straße vor. Das anschließende Come Together findet von 20 Uhr an in der Pizzeria Brunello im Brunnenhof statt.

Solche Marketingaktionen gestaltet das Stadtmarketing FFB ist besser nun personell selbst. Die Stadt habe sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, informierte Peter Schmid. Weiterhin könne man aber mit einem finanziellen Zuschuss rechnen. Geplant haben die Geschäftsleute ein Stadtmagazin, in dem Unternehmensporträts zu lesen sein sollen sowie kulinarische Veranstaltungen zur Mobilitätsschau. Bis dahin sollen auch überall, wo der Gewerbeverband das City-Wlan installiert hat, ordentliche Surfgeschwindigkeiten zur Verfügung stehen. Derzeit werden etwa 400 Sessions am Tag verzeichnet, unter anderem in der Notaufnahme der Kreisklinik, am Leonhardsplatz oder in der Amper-Oase. 60 Minuten lang kann kostenlos surfen, wer sich anmeldet. Danach ist eine Wiedereinwahl möglich. Größere Datenmengen herunterzuladen, werde aber verhindert, hieß es. Finanziert wird das Ganze über Werbung, die zum Preis von 15 bis 50 Euro pro Woche gebucht werden kann. Franz Höfelsauer teilte mit, dass die Verweildauer von Kunden in der Nähe der Accesspoints länger sei. So soll es auch am Viehmarktplatz werden, wenn dort ein Zugang zum City-Wlan als Nächstes installiert werde. Überlegt wird zudem ein Standort am Busbahnhof.

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