Nahverkehr:MVV hofft auf neue Kunden

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Vor der Einfahrt in die Haltestelle Puchheim musste ein Zug der Linie S4 Mittwochnacht fast vier Stunden auf freier Strecke stehen bleiben. (Foto: Voxbrunner Carmen)

Mit Hilfe des 49-Euro-Tickets soll die Zahl der Fahrgäste deutlich steigen.

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Das Deutschlandticket könnte dem MVV 15 bis 20 Prozent Neukunden bringen. Dies teilte ein MVV-Sprecher auf SZ-Anfrage mit. Diese Schätzung beruht auf einer bundesweiten Potenzialanalyse, deren Ergebnis auf München und die Region übertragen wurde. Diese Annahme liegt in etwa in dem Bereich des Anstiegs der Fahrgastzahlen in den Bussen im Landkreis Fürstenfeldbruck während der Geltungsdauer des Neun-Euro-Tickets.

Zudem wird beim MVV damit gerechnet, dass die Mehrheit der bisherigen Inhaber von Monatskarten auf das 49-Euro-Ticket umsteigen wird. 80 bis 90 Prozent der bisherigen Nutzer von Monatskarten würden auf das Deutschlandticket umsteigen, so die Prognose. Bei dieser Zahl ist berücksichtigt, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Inhaber der Isarcard 65 - dieses spezielle verbilligte Monatsticket gilt nur für Senioren - dieses besondere Abo behalten wollen.

265 000 Tickets verkauft

Nach MVV-Angaben haben bis 9. Mai der MVV, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und die Bayerische Regiobahn (BRB) zusammen 265 000 Deutschlandtickets verkauft. Von der S-Bahn lagen dem MVV dazu keine aktuellen Zahlen vor.

Zur Frage, wie viele Pendler in der Region regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit nutzen, konnte der Sprecher nur Angaben zum Stand im Jahr 2017 machen. Vor sechs Jahren fuhren im Landkreis Fürstenfeldbruck regelmäßig fünf Prozent mit dem Bus zu ihrem Arbeitsplatz. Da weitere acht Prozent dazu in die S-Bahn oder einen Regionalzug einstiegen, kam der MVV auf einen Gesamtanteil von 13 Prozent der Pendler, die den ÖPNV nutzten. Inzwischen dürfte dieser Anteil etwas höher sein. In allen MVV-Landkreisen zusammen lag dieser Anteil um einen Prozentpunkt über dem in Fürstenfeldbruck. Hier fuhren 2017 vier Prozent der Pendler mit dem Bus und zehn Prozent mit der Bahn zur Arbeit. Die Finanzierung des 49-Euro-Tickets ist nur bis 31. Dezember 2023 geklärt.

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