Vor dem Landratsamt:Preise für Nummernschilder steigen erheblich

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Zugang zu den Schilderbüros: In einem Container am Landratsamt können Autokennzeichen erworben werden. (Foto: Leonhard Simon)

Neben der Zulassungsstelle in Fürstenfeldbruck werden Autokennzeichen verkauft - teurer als zuvor in der Hasenheide. Das liege auch an der Miete, sagen die Anbieter. Das Landratsamt widerspricht.

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die Nummernschilder fürs Auto sind teurer geworden. Ein SZ-Leser klagt, dass für die beiden notwendigen Kennzeichen, die private Unternehmen vor dem Landratsamt verkaufen, inzwischen 45 statt 25 Euro fällig sind. Die beiden Firmen verweisen auf die gestiegenen Preise und die Miete, die die Kreisbehörde verlangt. "Die Preise für die Schilder sind enorm gestiegen, ebenso die Personalkosten", sagte der Sprecher einer der beiden Firmen. Außerdem verlange das Landratsamt "eine ordentliche Miete" für den Containerstellplatz auf dem Parkplatz vor dem Osteingang des Hauptgebäudes. Wie hoch die Miete ausfällt, gab er aber nicht an. "Wir müssen jeden Monat einen Umsatz im fünfstelligen Bereich erwirtschaften, um unsere fixen Kosten decken zu können", sagte er.

Auch eine Mitarbeiterin des zweiten Unternehmens verwies auf die gestiegenen Preise sowie auf die Standgebühr, die das Landratsamt verlange; auch der Container sei nicht umsonst. Sie berichtete, dass die Schilder am Standort Hasenheide bei anderen Unternehmen 35 Euro gekostet hätten, die Firma sei jedoch im Gebäude untergebracht gewesen. Die Kfz-Zulassungsstelle in der Brucker Hasenheide wird seit vergangenen Sommer umgebaut, die Stelle ist deshalb vorübergehend im Landratsamt an der Münchner Straße untergebracht. Auf dem Parkplatz direkt vor dem Eingang steht ein Container, in dem die zwei Firmen untergebracht sind, die die Kennzeichen verkaufen.

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Ein SZ-Leser weist darauf hin, dass zwei Schilder am Standort Hasenheide seinerzeit 25 Euro gekostet hätten, jetzt würden die beiden Anbieter 45 Euro verlangen, was die Mitarbeiter bestätigen. Der Leser fragt, ob die Kreisbehörde eine so horrende Miete verlange, was die Preissteigerung erklären würde.

Das Landratsamt bestreitet einen Zusammenhang. Der Platz vor dem Gebäude sei im Rahmen eines ordnungsgemäßen Vergabeverfahrens vermietet worden, teilte Pressesprecherin Ines Roellecke mit. Wie hoch die Platzmiete ist, verriet die Sprecherin nicht. Sie bewege sich jedoch auf vergleichbarem Niveau wie am Standort in der Hasenheide.

Eine Preisvorgabe ist nicht zulässig

Zur Preisgestaltung könne man keine Auskunft geben, weil diese auf der firmeninternen Kalkulation der Anbieter basiere. Eine Preisvorgabe für die Schilder wäre kartellrechtswidrig, erklärte Roellecke zu dem Vorschlag des SZ-Lesers. Unverbindliche Preisempfehlungen oder Obergrenzen habe das Landratsamt nicht festgelegt, weil jeder Autobesitzer sich seine Schilder bei anderen, kostengünstigeren Anbietern, auch im Internet, beschaffen könne.

Roellecke wies darauf hin, dass Anfertigung und Vergabe von Kfz Schildern keine Aufgabe des Landkreises sei. Die Schilder seien schon immer von privaten Anbietern erstellt und verkauft worden. Der Umbau der Räume in der Hasenheide soll nach Auskunft Roelleckes bis Ende dieses Jahres fertig werden. Dann erfolge eine neue Ausschreibung, in der sich Schilderhersteller bewerben können. Die Schilder Service GmbH rechnet mit dem Geschäft bis Anfang August, "solange die Zulassungsstelle im Landratsamt ist", sagte der Firmensprecher.

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