Fürstenfeldbruck:Neuer Sichtschutz für Abfallsammelstellen

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Schäden am Holz: Der kleine Wertstoffhof in Althegnenberg soll 2023 saniert werden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Landkreis lässt Palisadenzäune und Böden mehrerer kleiner Wertstoffhöfe für 1,2 Millionen Euro sanieren. Denn Wind und Wetter sowie Tausalz haben Schäden hinterlassen.

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Die Sammelstellen für Glas, Pappe und Altpapier sehen oftmals nicht schön aus. Immer wieder gibt es Kritik von Anwohnern, dass dort Sperrmüll, alte Möbel, Farben, Hausmüll oder Lebensmittelreste zu finden seien sowie Kartonagen, die nicht mehr in den Container passten. Vielerorts nicht mehr schön sind auch viele Palisadenzäune, die die kleinen Wertstoffhöfe umgeben. Ihnen sind die Spuren von Wind und Wetter deutlich anzusehen. Die aus Holz bestehenden Umfriedungen sollen deshalb saniert werden, ebenso die vom Tausalz angegriffenen Böden der Sammelstellen. Der Landkreis will in diesem und im kommenden Jahr dafür 1,2 Millionen Euro ausgeben.

277 kleine Wertstoffhöfe, also Sammelstellen für Glas und Altpapier sowie Dosen und (teilweise) Altkleider, gibt es im Landkreis. Ein Teil von ihnen ist in den vergangenen Jahren saniert worden, für andere steht die Verschönerungsarbeiten noch aus. 18 Wertstoffhöfe sollen in einem ersten Teil wieder hergerichtet werden. Das Holz etlicher Umfriedungen sei angefault, sagt Stefan Mayer, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) in Fürstenfeldbruck. Die Palisaden, die einen Sicht- und Lärmschutz bieten, sind teilweise mehr als 20 Jahre alt. Sie bestehen meist aus Fichtenholz. Auch Lärche wird eingesetzt, laut der Unterlagen für die Kreisräte allerdings nur an Standorten, an denen eine städtebauliche Notwendigkeit besteht, also die Container mitten in der Siedlung stehen. Lärchenholz sieht besser aus, ist aber auch teurer als Fichte. Zur Umfriedung werden zudem Doppelstabmatten verwendet, sie können nicht, wie andere Materialien, mit Graffiti bemalt werden.

Schwere Tonnen voll Altglas

An manchen Sammelstellen muss auch der Boden saniert werden. Dort ist der Beton vom Einsatz des Tausalzes angegriffen worden. In den Wertstoffhöfen muss gesalzen werden, damit die Nutzer auch bei Eis und Schnee Glas und Altpapier gefahrlos wegwerfen können. Zudem benötigt die Müllabfuhr einen rutschfesten Boden, schließlich müssen die schweren Tonnen voll Altglas bewegt werden. Aus diesen Gründen dürften keine Stolperschwellen entstehen, sagt Mayer.

Die ersten frei zugänglichen Wertstoffhöfe wurden vor 30 Jahren errichtet. Seinerzeit beschloss der Kreistag ein neues Abfallkonzept. Gedacht waren die Sammelstellen, um dort Glas, Altpapier und Verpackungen aus Weißblech abzugeben. Umgeben wurden die Standorte mit Holzpalisaden, hinter denen die Tonnen verschwanden. Man habe "was Schönes gesucht", sagt Mayer, damit die Abfallbehälter nicht zu sehen sind. Aus München, wo Mayer wohnt, kennt er das nicht. Es könne sich durchaus um eine Brucker Besonderheit handeln, vermutet der Werkleiter des AWB deshalb.

Ein Landschaftsarchitekt soll mit der Planung und Kontrolle der Sanierung beauftragt werden. Bereits in den Jahren 2012 bis 2014 sind 149 kleine Wertstoffhöfe saniert worden. das kostete 560 000 Euro. Diesmal rechnet der Landkreis mit einer weit größeren Ausgabe. Gestiegene Baupreise sowie die höheren Kosten für Materialien sind bei der Kalkulation berücksichtigt worden. Die Kreisverwaltung rechnet deshalb mit 1,2 Millionen Euro, die in diesem und dem nächsten Jahr für die Sanierung nötig werden.

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