Fürstenfeldbruck:Hilfsangebot der Kirche

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Antrittsbesuch: Weihbischof Wolfgang Bischof (links) besucht Landrat Thomas Karmasin. (Foto: Jana Islinger)

Weihbischof Wolfgang Bischof macht seinen Antrittsbesuch bei Landrat Thomas Karmasin. Vor allem beim Thema Migration wollen beide im Gespräch bleiben.

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

In der Einsamkeit und der Armut vieler alter Leute sieht Weihbischof Wolfgang Bischof eine Aufgabe der Kirche. Die Zunahme der Anzahl von Seniorinnen und Senioren mache Hilfsangebote nötig, sagt der frühere Gröbenzeller Pfarrer und Dekan von Fürstenfeldbruck. Wie sein Nachfolger Tobias Rother lobt er das große ehrenamtliche Engagement für den älteren Teil der Bevölkerung. Dieser sei geeignet zu verhindern, dass Leute vergessen würden. Aber Kirche müsse noch genauer hinsehen, sagt Bischof bei einer Pressekonferenz im Landratsamt, um auch die verborgene Einsamkeit und Armut zu entdecken.

Bischof war bis 2008 Dekan. Nun kümmert er sich wieder um die Gläubigen und die Pfarrer im Landkreis. Seit vergangenem Jahr ist er als Weihbischof für den nördlichen Teil der Erzdiözese München und Freising zuständig. Zu diesem Teil gehören auch viele Pfarreien des Landkreises. Bischof und Landrat Thomas Karmasin kannten sich also bereits vor dem Antrittsbesuch des Geistlichen am Dienstag.

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Beim Pressegespräch zeigten sich beide denn auch miteinander vertraut. Karmasin betonte, dass sich das Verhältnis zu kirchlichen Kreisen in Fragen der Migration entspannt habe. 2015 sei es kritisch gewesen, sagte der Landrat. Teile der Kirche habe er damals als in der Rolle des kritisierenden Zuschauers empfunden. Inzwischen gebe es konkrete Unterstützung, so beim Thema Unterbringung.

Bischof bestätigte dies. Die Kirche wolle helfen, wo sie könne. Wie der Landrat, so will auch Bischof verhindern, dass Geflüchtete in Turnhallen untergebracht werden müssen. Was mögliche Unterkünfte angeht, wollen beide Seiten im Gespräch bleiben.

Bischof sieht sich als Vermittler

Bischof sieht sich zudem als Vermittler zwischen Kirche und Landratsämtern, wenn es zu Unstimmigkeiten zwischen Asylhelfern und Verwaltung kommt. Kritik aus dem Kreis der Helferinnen und Helfer sei immer auch Anstoß zum Nachdenken, sagte der kirchliche Würdenträger. Den Kritikern sage er aber auch, dass die "Verwaltung ihre Grenzen" habe und Vorgaben umsetzen müsse. "Wichtig ist, dass sich die Fronten nicht verhärten."

Als Betreiberin von Kindertagesstätten leidet die Kirche auch unter dem Fachkräftemangel. Bischof sagte, es müsse mehr dafür getan werden, dass Erzieherinnen und Erzieher gern dort arbeiteten, wo sie angestellt sind. Ihr Beruf müsse, ebenso wie der des Pflegers von Alten und Kranken, von der Gesellschaft mehr anerkannt werden. "Das Klima muss stimmen", sagte Bischof. Was Lohnzuschüsse angeht, zeigte sich Bischof zurückhaltend, auch wenn er einräumte, dass man die Mieten und Lebenshaltungskosten in und um München im Blick haben solle.

Was die Pflege alter Leute angeht, treibt Bischof die Sorge um, dass sich etliche Menschen diese nicht leisten könnten. Deshalb solle es Angebote für finanzielle Schwächere geben. In Pflegeeinrichtungen hat die Kirche aber auch ein spirituelles Problem. Weil das geistliche Personal knapper wird, schult die Erzdiözese nun in einem Pilotprojekt Pflegekräfte, damit diese in der seelsorgerlichen Begleitung alter Menschen tätig werden können.

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