Katastrophenschutz:Notfalllager wird teurer

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Werden sie nicht gerade wegen Hochwasser benötigt, lagern die Sandsäcke derzeit in Eichenau. Zusammen mit anderen Gütern wie Notbetten sollen sie aber bald ein neues Zuhause bekommen. (Foto: Johannes Simon)

Der Standort für das neue Depot der Kreisfeuerwehr ist aber nach wie vor unklar.

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Das von der Kreisfeuerwehr benötigte Notfalllager, mit sechs Millionen Euro veranschlagt, wird 20 Prozent teuer, wie die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler (CSU) am Dienstagabend bei der Verbandsversammlung berichtete. Das positive Votum der politischen Entscheidungsträger ließ die mehr als hundert Anwesenden im Gasthaus "Zur Sonne" in Mammendorf kräftig applaudieren. Wie der neue Kreisbrandrat Christoph Gasteiger im Anschluss betonte, ist bislang noch nicht entschieden, an welchem Standort das Depot entstehen soll. Auch die Gemeinde Eichenau sei nach wie vor in der Auswahl, betonte er trotz anderslautender Berichte.

Schon länger ist klar, dass der Landkreis ein neues Notfalllager für die Feuerwehr braucht. Das bestehende in Eichenau neben dem Bauhof ist zu klein und die Halle im Fliegerhorst steht voraussichtlich spätestens mit Abzug der Luftwaffe im Jahr 2026 nicht mehr zur Verfügung; da außerdem das Dach undicht ist, könnte es schon früher ausfallen. In den beiden Lagern werden beispielsweise Sandsäcke, eine Anlage zum Befüllen, Notstromaggregate sowie Feldbetten aufbewahrt. Damit sie in einem Notfall rasch zur Verfügung stehen, ist ein zentraler Aufbewahrungsort durchaus sinnvoll und wird auch von allen politischen Gruppierungen auf Kreisebene unterstützt.

Kreistag will mehr als ein Notfalllager

Wie Gasteiger seinen Feuerwehr-Kameraden am Dienstag erläutert, ist eine Arbeitsgruppe aus den inzwischen drei Kreisbrandinspektoren sowie Vertretern aus dem Landratsamt, vor allem den Referaten Hochbau sowie öffentliche Sicherheit und Ordnung, mit dem Thema befasst. Im vergangenen Jahr wurde eine Machbarkeitsstudie zu dem Vorhaben veranlasst, das neben dem reinen Notfalllager nun auch Räume für die Kreiseinsatzzentrale haben soll - diese koordiniert bei größeren Schadenslagen wie beispielsweise Hochwasser die Einsätze der Feuerwehr und entlastet damit die Integrierte Leitstelle.

Darüber hinaus sind nun auch Büros und Schulungsräume vorgesehen. Von einem reinen Materiallager, wie es ursprünglich als ausreichend angesehen worden ist, hat man sich also inzwischen ein ganzes Stück weit entfernt. Und auch wenn es mit der Gemeinde Eichenau bei der Detailplanung Differenzen gab und die Machbarkeitsstudie den Standort als zu klein und ungeeignet, weil im Außenbereich und Überschwemmungsgebiet befindlich, definiert hat, unterstreicht Gasteiger, dass auch dieser Standort noch im Rennen sei.

Unlängst hat er dem Kreisausschuss von den Nachbarn in Dachau berichtet. Die haben ihr Notfalllager in einer öffentlich-privaten Partnerschaft realisiert. Nach Gasteigers Einschätzung kam das Modell auch bei Brucks Kreisräten gut an. Ob er richtig liegt, wird er bald erfahren: Am Donnerstag steht das Thema wieder auf der Tagesordnung des Kreistags.

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