Am Ende der Saison ziehen die Leitungen der vier Freibäder im Landkreis eine durchweg positive Bilanz. In Fürstenfeldbruck, Maisach und Mammendorf konnten die Verluste durch die Corona-Beschränkungen aus den Vorjahren ausgeglichen werden. In Germering seien viele neue Badegäste, vor allem Familien, gekommen, berichtet Edeltraut Felser, die für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
In der Anlage mit fünf Becken im Südwesten der Stadt registrierte Felser mehr als 122 000 Besucher seit Mitte Mai, das sind etwas mehr als tausend pro Tag. "Keine schlechte Saison, aber auch kein Hype, eher ein guter Durchschnitt", lautet ihre Bilanz. In der Anlage der Germeringer Stadtwerke seien in manchen Sommern schon 140 000 bis 160 000 Besucher gekommen. Was Felser allerdings freut, ist der Umstand, dass das Freibad anscheinend neue Freunde gewonnen hat. Das merkt sie daran, wie oft nach Tickets oder Umkleiden gefragt wird.
In der Amperoase in Fürstenfeldbruck begann die Saison am 14. Mai und endet am Freitag, 16. September. Bislang besuchten etwa 53 590 Gäste das Freibad, deutlich mehr als in den beiden Vorjahren. 2020 kamen etwa 32 000 Besucher und 2021 etwa 34 000 Gäste. Wegen der Pandemie war die Zahl der Besucher begrenzt. In dem Bad direkt am Flussufer werden ein Mehrzweckbecken, mit 50 Meter langen Bahnen, ein großes Planschbecken, Wasserpilz und Wasserspeier, eine weitläufige Liegewiese, eine Gastronomie am Hallenbad sowie ein Pavillon mit Sandstrand geboten.
Badebetrieb seit Ende April
In das Freibad in Mammendorf, das der Landkreis betreibt, kamen in dieser Saison mehr als 86 000 Besucher, deutlich mehr als in den beiden Vorjahren, als Lockdowns galten. 2020 wurde das Bad erst Ende Mai geöffnet, es kamen etwa 48 000 Menschen , 2021 wurden die Pforten zu Pfingsten geöffnet und knapp 62 000 Besucher kamen, berichtet Gudrun Stelzer, Sachgebietsleiterin für Schulen, IT und Freizeit im Landratsamt. Der wichtigste Faktor sei jedoch das Wetter, und das war in diesem Jahr besonders schön. Obendrein wurde die Saison bereits am 30. April eröffnet, einem Samstag. Die Anlage im Westen bietet mehrere Schwimmbecken, eine Plantsch-Landschaft für Kinder, einen Sandbereich mit Sonnensegel und Spielplatz, dazu eine 173 Meter lange Wasserrutsche plus eine Breitwellenrutsche und eine Schlangenrutsche für Kinder, dazu einen Beach-Volleyballplatz und Tischtennis.
Das Freibad in Maisach war seit dem 14. Mai ununterbrochen geöffnet, weil es keine Regentage gab, wie Schwimmleiter Michael Spring erzählt. Der Besuch sei außergewöhnlich rege gewesen, allerdings habe er noch keine Zahlen vorliegen. "Für uns war es wichtig, dass die Leute nach zwei Corona-Jahren wieder kommen. Alle waren richtig glücklich", sagt er. Eine Neuerung in Maisach, die von den Badegästen gerne angenommen wurde, war eine zusätzliche Wiese, die mit großen Bäumen bestanden ist, die Schatten boten. "Das wurde sehr gut angenommen", erzählt Spring. In der Mammendorfer Anlage soll nach Ende der nächsten Saison die Elektroverteilung modernisiert werden, derzeit läuft dafür die Planung.
Was die steigenden Energiekosten betrifft, so sind einige Freibäder anscheinend gut gewappnet. In Mammendorf liefern eine Solaranlage und eine Photovoltaikanlage warmes Wasser und Strom, dazu kommt Fernwärme umsonst von einem Bauern, die dieser nicht verwerten kann. Würde er sie einfach freisetzen, müsste er Strafe bezahlen, erklärt Stelzer. Die Fürstenfeldbrucker Stadtwerke können aktuell die Kosten für das Freibad Amperoase in der nächsten Saison nicht planen. Aufgrund des Mangels an Erdgas sei das aktuell nicht möglich, die Preise seien nicht vorhersehbar.
Das Freibad in Maisach wird zu 70 Prozent mit Solarstrom betrieben, dazu liefert eine Wärmepumpe den Rest. "Wir sind seit 35 Jahren unabhängig und bieten immer eine Temperatur von 24 Grad im Becken", sagt Spring.