Fürstenfeldbruck:Impfungen zu Hause

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Hausbesuche für Corona-Impfungen regt die ÖDP an. (Foto: Leonhard Simon)

Die ÖDP wünscht sich, dass ältere Menschen viel häufiger Besuch von Impfteams erhalten.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die ÖDP-Fraktion im Kreistag fordert einen deutlichen Ausbau der niederschwelligen Impfangebote für alte und gebrechliche Menschen. In einem offenen Brief an Landrat Thomas Karmasin (CSU) plädiert Max Keil stellvertretend für Carmen Greiff und Christian Holdt für die Schließung einer "entscheidenden Lücke".

Mit einer eigens eingerichteten Telefonnummer solle man auf die Bedürfnisse von in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen eingehen. Über die soll dann ein Termin zu Hause vereinbart werden können. Impfärztin oder Impfarzt wäre es bei einem solchen Hausbesuch auch möglich, intensiv zu beraten. Angehörige und Pflegepersonal sollten noch einmal zur "Impfmotivation" bei älteren Menschen aufgefordert werden. Hausärzte und Apotheken sollten gebrechliche und ältere Personen auf dieses aufsuchende Impfangebot hinweisen - unter anderem mittels Faltblättern. Zudem hofft Keil auf die Unterstützung der Medien.

In seiner Begründung streicht Max Keil die "Impflücke" heraus, die trotz des enormen Aufwands und der vielfältigsten Impfangebote gerade bei den ganz alten und gebrechlichen Menschen noch bestehe. "Diese Menschen haben oft die Einstellung, dass sie nicht mehr an die Öffentlichkeit kommen und dadurch auch nicht einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind." Manchmal fehle es an nahestehenden Personen, die eine Impfteilnahme organisieren würden. "Von Mitarbeitern der verschiedensten Krankenhäuser in der Region bekommen wir immer wieder zu hören, welche Probleme mit nicht geimpften älteren Menschen entstehen. Nach einer Kreislaufattacke, einem Sturz oder anderen Beschwerden kommen die gebrechlichen Leute in die Behandlung, können dann aber nicht mehr in einer Reha- oder Pflegeeinrichtung unterbracht werden." Diese meist sowieso schon überlasteten Stationen lehnten ungeimpfte Patienten ab.

Der ÖDP-Fraktion sei bewusst, dass ein aufsuchendes Impfangebot teuer und personalintensiv ist. Andererseits könnten mit den Impfungen gerade bei gebrechlichen Menschen einige Härtefälle für die Patienten, aber auch für die Kliniken und Pflegeeinrichtungen abgemildert werden.

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