Das Impfzentrum Fürstenfeldbruck bekommt am Freitag neue Impfstoffe, die ab Samstag für Auffrischungen, die dritte oder vierte Imp fung, verabreicht werden können. Dabei handelt es sich um neue Versionen von Biontech und Moderna, die an die B.A.1 -Variante des Virus angepasst sind. Parallel wird der Impfstoff VLA2001 eingeführt, ein klassischer Totimpfstoff des französisch-österreichischen Herstellers Valneva, der für die Grundimmunisierung von Impflingen im Alter von 18 bis 50 Jahren ebenfalls von der Europäischen Arzneimittelagentur neu zugelassen ist.
Damit sind sieben Impfstoffe in Fürstenfeldbruck verfügbar. Die klassischen Dosen von Biontech und Moderna für die Grundimpfung sowie Impfungen von Kindern von fünf bis elf Jahren, dazu Johnson & Johnson, der Totimpfstoff Novavax, die neuen mRNA-Varianten von Biontech und Moderna sowie VLA2001. Die ganz aktuelle Virusmutante B.A.5 ist noch nicht berücksichtigt. "Der Stoff ist allerdings schon in der Pipeline, der kommt in ein bis zwei Monaten", sagte der Leiter des Impfzentrums, Matthias Skrzypczak.
Er geht davon aus, dass sich mit den neuen Sorten und nach dem Ende der Schulferien wieder mehr Menschen impfen lassen. In den vergangenen Wochen kamen täglich etwas mehr als 100 Personen in die Station im Brucker Westen, im Juli seien es täglich zwischen 200 und 300 gewesen. In den vergangenen Tagen hätten die Anfragen am Telefon und bei den mobilen Teams bereits deutlich zugenommen. "Die Leute warten auf die neuen Impfstoffe", sagt Skrzypczak.
Manche Skeptiker behaupten, sie würden Totimpfstoffe akzeptieren. Sie hätten nun zwei Sorten zur Auswahl. Allerdings glaubt der Leiter des Impfzentrums nicht, dass allein deswegen mehr Ungeimpfte kommen werden. Als Novavax eingeführt wurde, seien am ersten Tag deswegen zehn Personen in der Einrichtung erschienen. "Das war keine Welle", sagt Skrzypczak.
Im Impfzentrum sind zehn Mitarbeiter im Einsatz plus den mobilen Teams. Diese sind an Wertstoffhöfen, Einkaufszentren, den Freibädern und kommende Woche wieder an den Schulen aktiv. Geplant ist außerdem eine weitere Kampagne in den Alten- und Pflegeheimen.
In der Regel werde aktuell die vierte Impfung nachgefragt, die von der Ständigen Impfkommission ab 60 Jahren, bei Risiken und Vorerkrankungen sowie Mitarbeiten in Pflegeberufen empfohlen wird. Allerdings würden schon die ersten nach der fünften Impfung fragen, erzählt der Leiter des Impfzentrums. Dabei handelt es sich um Personen, deren vierte Impfung ein halbes Jahr zurückliegt. Täglich ließen sich aber auch ein paar Menschen erstmals impfen, in der Regel von den mobilen Teams.
Die Mitarbeiter des Impfzentrums haben den Einsatz der neuen Stoffe vorbereitet, so dass diese ab Samstag an die vorgesehenen Personen verabreicht werden können. Das Team sei auch auf die Beratung bestens vorbereitet, die wegen der zunehmenden Anzahl an Impfstoffen, aber auch persönlicher Faktoren wie durchgemachter Infektionen immer komplexer werde.
Bis Anfang September haben sich knapp 65 Prozent der Landkreisbürger einmal, fast 68 Prozent zweimal impfen lassen. Mehr als 55 Prozent haben sich eine dritte Auffrischung geben lassen. Die Gesamtzahl der Geimpften liegt allerdings höher, weil in diese Daten nur eingeht, wer im Landkreis geimpft wurde. Wer sich außerhalb eine Dosis holt, ist nicht erfasst.
Wer sich impfen lassen will, kann sich im Impfzentrum online anmelden, aber auch spontan in die Einrichtung an der Industriestraße 1 im Brucker Westen gehen. Mitzubringen sind ein gültiger Pass sowie der Impfausweis. Behandelt werden auch Menschen, die nicht im Landkreis Fürstenfeldbruck leben. Kinder von fünf bis zwölf Jahren werden ausschließlich am Mittwoch geimpft.