50 Jahre S-Bahn München:Kritik zum Geburtstag

Pro Bahn rügt Mangelverwaltung und fehlende Gleise.

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Der Fahrgastverband Pro Bahn gratuliert zu 50 Jahren S-Bahn in München und nutzt die Gelegenheit zur Kritik an Unzulänglichkeiten. Man wünsche der Bahn und den Fahrgästen ein zukunftsweisendes Angebot "statt der heutigen Mangelverwaltung und den alltäglichen Störungen", sagt Norbert Moy, der Vorsitzender von Pro Bahn Oberbayern. Insbesondere bei den Außenstrecken müsste schnell aufgeholt werden, alle seien mit zwei eigenen S-Bahn-Gleise auszustatten.

"Über mehr als zehn Jahre den Ausbau der S 4 Richtung Fürstenfeldbruck mit einer Diskussion über einen Sparausbau zu verzögern, spricht nicht für den politischen Willen, das S-Bahn-System für die Zukunft fit zu machen", rügt Moy. Der Vertreter des Fahrgastverbandes kritisierte, dass andere Projekte wegen des Baus einer zweiten Stammstecke in München verschoben werden. Der zweite Tunnel sollte spätestens 2016 fertig werden. Stattdessen dauere es bis frühestens Ende dieses Jahrzehnts, wodurch das Projekt den Problemstau im Raum München immer mehr vergrößere, so Moy.

Das Wichtigste sei, dass die Züge zuverlässig und pünktlich fahren. Die mangelnde Verlässlichkeit sei Hauptgrund für den schlechten Ruf der S-Bahn. Fraglich sei, ob der Freistaat gewillt ist, gegenüber der Deutschen Bahn AG eine strikte Qualitätskontrolle durchzuführen. "Bisher hat man oft den Eindruck, es ist egal, ob und wie die durch Steuergelder finanzierten Verkehrsleistungen umgesetzt werden", sagt Moy. Außerdem empfiehlt Pro Bahn, die S-Bahn nachts durchgehend zumindest im Stundentakt fahren zu lassen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: