Freie Wähler:Mit Windkraft aus dem Stimmungstief

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Für den Kreisvorsitzenden Leonbacher steht fest, dass die Freien Wähler auch 2013 wieder im Landtag vertreten sein werden. Bis dahin müssen sie ihr Profil schärfen.

Gerhard Eisenkolb

Von den aktuellen Umfragen im Landkreis lässt sich der Kreisvorstand der Freien Wähler (FW) den Optimismus nicht verderben. Für den Kreisvorsitzenden Michael Leonbacher steht fest, dass seine politische Gruppierung auch nach der nächsten Landtagswahl 2013 wieder im Maximilianeum vertreten sei wird. Beitragen will Leonbacher dazu, indem er in den nächsten Monaten das politische Profil der FW im Landkreis schärft. Vor allem zu den Reizthemen Windkraft und Bildungspolitik wollen die Freien Wähler klare Standpunkte formulieren und diese offensiv vertreten.

Wolfgang Leonbacher (rechts) ist sicher, dass die Freien Wähler 2013 wieder im Landtag sitzen werden. (links im Bild: Gottfried Obermair) (Foto: Johannes Simon)

Wie der Sprecher der FW-Kreistagsfraktion Michael Schanderl bei einem Pressegespräch betonte, führt beispielsweise langfristig kein Weg an einer zweiten Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) im Landkreis vorbei. Nur ein zweiter Standort werde der Struktur des Landkreises gerecht. Wie berichtet, favorisiert Landrat Thomas Karmasin eine Erweiterung der FOS/BOS in Fürstenfeldbruck. Um die richtige Entscheidung zu treffen, ziehen es die FW vor, lieber länger und gründlich zu diskutieren und dann eben die Schule ein Jahr später zu bauen.

Druck machen wollen die FW auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Aufgabe des Vordenkers im FW-Kreisverband übernimmt für diesen Bereich Kreisrat Gottfried Obermair, der auch die FW-Landtagsfraktion in Energiefragen berät. Um im Landkreis die Umsetzung der Energiewende voranzutreiben, kündigt der FW-Kreisverband eine "regionale Energieoffensive" in Mammendorf an.

Laut Obermair geht es entsprechend den Leitlinien der Landtagsfraktion darum, die dezentrale Energieversorgung auszubauen und eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken zu verhindern. Dazu sei es unvermeidlich, sich auch mit Windkraftanlage auseinanderzusetzen. Obermair möchte nicht, dass überstürzt Windräder errichtet werden, aber die Auseinandersetzung mit dieser Art Strom zu erzeugen sei unvermeidbar. Was das bedeutet, formuliert Obermair folgendermaßen: "Je teurer der Strom wird, umso schöner wird ein Windkraftrad." Bevor man solche Großanlagen baue, gelte es, das Potential auf den Dächern für Solarstromanlagen auszuschöpfen.

Im Bereich der Mobilität setzt der FW-Kreisverband auch auf das Elektroauto. Allerdings mit der Einschränkung, dass dafür ausschließlich regenerative Energiequellen genutzt werden. Für das Ziel, im Landkreis bis zum Jahr 2030 so viel Energie einzusparen, dass er aus eigenen, regenerativen Quellen versorgt werden kann, wollen die FW-Politiker Druck machen. Dazu soll ein Antrag an den Kreistag dienen, in dem für jedes Jahr konkrete Zielvereinbarungen und die Überprüfung deren Einhaltung gefordert werden.

Auch für die anstehenden Wahlen wollen sich die FW rüsten. Dazu kündigte Leonbacher an, dass für alle wichtigen Mandate FW-Kandidaten antreten sollen. Das gelte bereits für die Bürgermeisterwahl in Puchheim im nächsten Jahr. Namen möglicher Bewerber nannte Leonbacher aber noch nicht.

© SZ vom 24.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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