21. bis 24. April:Wilde Tiere, weite Landschaften

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Immer ein Blickfang: Eine Eisbärenmutter mit ihren beiden Jungen. Thomas Sbampato war in Kanada und Alaska auf der Suche nach solchen Motiven. (Foto: Thomas Sbampato)

Die 20. Auflage der Internationalen Fürstenfelder Naturfototage widmet sich dem Kontinent "zwischen Alaska und Patagonien".

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck wurde schon als Mekka der Fotoenthusiasten bezeichnet. Um korrekt zu sein war natürlich Fürstenfeld gemeint. Dieses spezielle Mekka feiert nun sein 20-jähriges Bestehen. Gemeint sind die Internationalen Fürstenfelder Naturfototage. Nach vier Jahren in Rosenheim war die namhafte Veranstaltung mit Ausstellungen, Vorträgen und Fotofachmarkt 2003 erstmals nach Fürstenfeldbruck aufs Klostergelände gezogen. Die beiden Organisatoren Mara Fuhrmann und Udo Höcke haben den Umzug ins Veranstaltungsforum nie bereut. Von Donnerstag, 21. April, bis einschließlich Sonntag, 24.April, findet also die 20. Auflage statt. Sie widmet sich dem ganzen Kontinent "zwischen Alaska und Patagonien". Nachdem das Event zum Thema "Lebensräume der Natur" 2020 noch coronabedingt abgesagt werden musste und 2021 nur in sehr reduzierter Form stattfinden konnte, hoffen Fuhrmann und Höcke, aber auch sehr viele Fotofreunde, dass es diesmal zumindest wieder halbwegs normale Fototage werden - auch wenn weiterhin Abstand zu halten ist.

Art Wolfe sprach vor 800 Zuschauern

Vor zwei Jahrzehnten fängt in Fürstenfeld alles an vor 7000 Besuchern. Damit seien, so heißt es damals, neue Maßstäbe für Fotofestivals in Deutschland gesetzt worden. Mit dabei ist mit seinem Vortrag in dem mit 800 Zuschauern ausverkauften Stadtsaal Art Wolfe, der "beste Naturfotograf der Welt". Viele Besucher sind aus der gesamten Münchner Region angereist, einige sogar aus dem Ausland, manche übernachten auf dem Parkplatz im Wohnmobil. Vom Grundsatz hat sich all die Jahre nicht viel geändert, auch wenn die Naturfototage erwachsen geworden sind. Mittlerweile sind um die 12 000 Besucher eher die Regel als die Ausnahme. Die Naturfototage zählen damit zu den größten Fotofestivals Europas. Jedes Jahr orientiert sich ein Teil der Fotoausstellungen und Vorträge wie gewohnt an einem Motto.

Namhafte Hersteller stellen ihre neuesten Produkte vor

Bewährt hat sich bei freiem Eintritt der große Fachmarkt (diesmal mit 70 Ausstellern), auf dem nahezu alle namhaften Hersteller von Kameras, Objektiven und Zubehör ihre neuesten Produkte vorstellen und kostenlose Kamerachecks und Sensorreinigungen anbieten (Canon, Nikon, Fujifilm, Sony). Vertreten sind Reiseveranstalter und Buchverlage, bis hin zum Foto- und Filmclub FFB. Ebenfalls kostenlos sind die Ausstellungen mit gut 300 Bildern, darunter die prämierten Aufnahmen des renommierten Glanzlichter-Fotowettbewerbs, aber auch des lokalen Wettbewerbs "Brucker Buidl", der sich an ambitionierte Hobbyfotografen richtet. Als Sahnehäubchen zeigen Profi-Fotografen in Multivisionsshows ihre besten Bilder. All die Jahre überdauert hat die Greifvogelschau, bei der auch Adler und Bussarde auf der Waaghäuslwiese direkt vor den Fotografen landen, die bei der Gelegenheit Autofokusgeschwindigkeit, Schärfe und Auflösung von Leihkameras und -objektiven, vom Fischauge bis zum 1200-er Tele, testen können. Vielleicht geht es beim Fachsimpeln zwischen Naturbildern diesmal auch um einen überraschenden Trend: die Renaissance der analogen Fotografie, gerne auf Grautöne reduziert. Ein bekennender Fan von "Back to the Roots" und Schwarzweiß wird ebenfalls wieder anwesend sein: Norbert Rosing, Profifotograf aus Grafrath, der sich in seinem Vortrag wie auch im aktuellen Buch dem Wilden Westen widmet. Fürstenfeldbruck: Tier- und Naturfotograf Rosing - Fürstenfeldbruck - SZ.de (sueddeutsche.de)

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(Foto: Günther Reger)

Meilensteine der Naturfototage: 2010 ist auf der Waaghäuslwiese zum Thema "Giganten der Urzeit" die lebensgroße Nachbildung eines Mammuts zu sehen, ...

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(Foto: Veranstalter/oh)

... 2017 können Besucher auf Kamelen reiten ("Rund um das Mittelmeer").

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(Foto: Veranstalter)

Längst gehören Kameradrohnen zum Stand der Technik.

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(Foto: Karin Steinhorst)

Klassiker wie die Greifvogelschau aber haben die Jahre überdauert und gehören bis heute zu den Highlights.

Fokus auf die Nachhaltigkeit

Analog wie auch digital lässt sich mit einem Fotoapparat gleichermaßen der Augenblick konservieren, und dies fast für die Ewigkeit. Das macht den Reiz dieses Hobbys aus. Um auch künftig Motive zu finden, gilt freilich ein größeres Augenmerk dem Umwelt-, Arten- und Klimaschutz. Für Naturschutzverbände ist deshalb immer Platz reserviert. Auch das hat Tradition.

Frank Opitz von der Sparkasse als größtem Förderer sowie Landratsstellvertreterin Martina Drechsler machten bei der Vorstellung des Programms im Brucker Rathaus deutlich, dass sie all die Tradition rund um die Fototage gerne erhalten würden. Und Fürstenfeldbrucks Dritte Bürgermeisterin Birgitta Klemenz würdigte die Fototage als Bereicherung für die Stadt.

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