Fliegerhorst:Zukunft der Flugzeuge ist ungewiss

Lesezeit: 1 min

Der Alpha Jet von Dornier wurde am Standort Fürstenfeldbruck als Übungsflugzeug eingesetzt. (Foto: Johannes Simon)

Die Bundeswehr ist bereit, der Stadt Fürstenfeldbruck auf dem Fliegerhorst ausgestellte Maschinen zu übergeben - stellt aber eine Bedingung.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Alte Tower auf dem Fliegerhorst bleibt auch nach dem Abzug der Bundeswehr vom Standort Fürstenfeldbruck ein Gedenkort. Das ist ausgemachte Sache. Offen ist aber, ob fünf für die Stadt interessante, auf dem Militärgelände ausgestellte Flugzeuge auch nach der zivilen Umgestaltung des Militärareals erhalten bleiben können. Die befinden sich im Eigentum der Bundeswehr. Und die wiederum hat klar gemacht, dass eine kostenlose Übereignung an die Stadt vor allem an eine Auflage geknüpft ist: die Stadt müsste sie in eine neu zu gründende militärhistorische Museumsabteilung eingliedern.

Das aber würde viel Geld kosten, das die Stadt zurzeit nicht hat. Und deshalb steht die Museumsleitung einem entsprechenden Antrag von Klaus Wollenberg (FDP), Georg Jakobs sowie Andreas Lohde (beide CSU) kritisch gegenüber. Am Mittwoch wird sich der zuständige Kulturausschuss mit der Stellungnahme von Museumsleiterin Barbara Kink beschäftigen. Kink hatte bereits in der Sitzung im Juli ihre Vorbehalte zum Ausdruck gebracht. Kink bezieht sich auf die Stellungnahme der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Der zufolge macht eine Abteilung für Militärgeschichte im Museum Fürstenfeldbruck nur dann Sinn, wenn sie inhaltlich mit der Ortsgeschichte verknüpft werden kann. Geklärt werden müsse zunächst aber, ob sich Besucherinnen und Besucher des primär kunst- und kulturhistorisch ausgerichteten Museums für Militärgeschichte interessieren.

Vor allem aber würde die Sache ziemlich teuer werden. Allein für die Anstellung eines Militärhistorikers rechnet Barbara Kink mit jährlich fast 89 000 Euro. Hinzu kämen mit 1000 bis 3000 Euro pro Quadratmeter die Kosten für die Ausstellung. Gegenüber dem Verteidigungsministerium erst einmal nur pro forma die Existenz einer militärhistorischen Abteilung zu bestätigen, um die ausgedienten und demilitarisierten Flugzeugmodelle übertragen zu bekommen, kommt für die Museumsleiterin nicht in Frage. Die Stadtverwaltung rät deshalb, auch mit Blick auf die gebotene Haushaltskonsolidierung und die anstehenden Aufgaben der Konversion des Fliegerhorsts, auf die Gründung einer militärhistorischen Abteilung auf absehbare Zeit zu verzichten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKinder und Smartphones
:"Eltern sollten sich nicht allein auf technische Möglichkeiten verlassen"

Wann ist der richtige Zeitpunkt, Kindern ein eigenes Smartphone zu geben? Und wie kann sich die Familie darauf vorbereiten? Diese und weitere Fragen beantwortet Sozialpädagoge Josef Strauß.

Interview: Florian J. Haamann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: