Alternativen zum Auto:Ausgezeichnetes Fürstenfeldbruck

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Überall in Deutschland finden mittlerweile Parking Days statt. Die Idee dazu stammt aus Kalifornien. (Foto: Günther Reger)

Stadt gewinnt den bundesweiten Wettbewerb der Europäischen Mobilitätswoche in der Kategorie der Kleinstädte.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Im September hat Fürstenfeldbruck auf fantasievolle Weise gezeigt, was wir uns entgehen lassen, wenn wir wie gewohnt ins Auto steigen. In der europaweiten Mobilitätswoche von 16. bis 22. September 2021 gab es Alternativen wie ein Rennen mit Lastenfahrrädern rund um die Aumühle, ein paar Quadratmeter Pflaster am Straßenrand, auf dem man sich beim "Parking Day" gemütlich mit Freunden treffen konnte - und sogar einen Sonntag, an dem man klima- wie menschenfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten ausprobieren konnte. Wer sich darauf einließ, dem wurde schnell klar, dass nachhaltige Mobilität mitnichten Verzicht, sondern durchaus Genuss darstellen kann und auf lange Sicht auch noch körperliche Fitness bringt.

Darauf ein Gläschen: Anstoßen nach der Online-Siegerehrung im Rathaussaal. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Nun also kommt die ganze Stadt auch noch in den Genuss einer ganz offiziellen Würdigung: Denn Fürstenfeldbruck hat für sein Programm bei der Europäischen Mobilitätswoche im Herbst vor Lindau und dem nordrhein-westfälischen Eitorf den ersten Preis beim gleichnamigen Wettbewerb in der Kategorie der Städte bis 100 000 Einwohner gewonnen und durfte sich von den Vertretern des Bundesumweltministeriums, darunter Staatssekretär Christian Kühn (Grüne), bei der Online-Siegerehrung eine ordentliche Lobeshymne anhören. Mobilitätsmanagerin Montserrat Miramontes übernahm das gemeinsam mit Oberbürgermeister Erich Raff (CSU).

Gewürdigt wurden die Aktivitäten in der Aktionswoche unter Einbindung vieler Gruppen und Akteure wie etwa Fahrradclub und Künstlern ebenso wie der dauerhafte Spitzenplatz der Stadt im Umweltverbund oder die Ausweisung von Fahrradstraßen. Der Kreisstadt gelinge es, Allianzen zu bilden und langfristige Verhaltensänderungen anzustoßen. Raff zeigte sich "megastolz" über den Erfolg im dritten Jahr der Teilnahme und bekannte sich zu weiteren Bemühungen, die Menschen zur nachhaltigen Mobilität zu motivieren.

Einfach entspannt durch Bruck: Auf einem Parkplatz werden Lastenräder getestet. (Foto: Montserrat Miramontes/privat)

Für Fürstenfeldbruck ist es bereits die dritte Auszeichnung für nachhaltige Mobilität: im Januar 2021 war die Stadt zur "Fahrradfreundlichen Kommune in Bayern" befördert und im November das Verleih- und Förderprogramm für Lastenräder prämiert worden. Auch im laufenden Jahr wird sich Fürstenfeldbruck wieder an der Europäischen Mobilitätswoche beteiligen. So soll es als Einstimmung bereits am 11. September einen autofreien Sonntag geben - der Landkreis will sich dann mit kostenlosen ÖPNV-Schnupperfahrten beteiligen. Am 20. und 24. September plant der ADFC Radtouren, und am Donnerstag, 22. September, wird aus Anlass des weltweit propagierten autofreien Tages zu einem Schultag ohne Nutzung des Autos aufgerufen. Geprüft werden zudem Aktionen wie Lastenradrennen, Lastenradfahrschule sowie Pedelec-Training für Senioren.

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