Entwicklungshilfe:Alltagsszenen aus Togo

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Erwischt! Die junge Frau in der Mitte hat den Fotografen entdeckt. Die Marktszene entstand in Kagnibara. (Foto: Togo-Contact - Afrika ist mehr/oh)

Zwölf Bilder zeigen Aspekte des afrikanischen Landes und stellen Hilfsprojekte vor

Von Cynthia Seidel, Fürstenfeldbruck

Die junge Frau in der Mitte des Bildes hat den Fotografen entdeckt und zeigt lachend auf ihn. Sie steht an einem Marktstand in Kagnibara, einem Dorf unweit der Stadt Bassar im Norden Togos. Das Foto hat der "Togo-Hilfeverein - Aktion PiT" für den Januar des Kalenders für 2022 ausgewählt. Seit 17 Jahren gibt es den Kalender. Er gibt dem Betrachter Einblicke in die aktuellen Hilfsprojekte und verschiedene Aspekte des kleinen afrikanischen Lands.

Im Mittelpunkt des Februar-Bildes steht ein riesiger, stark verzweigter Baum. Doch bedeutender ist der Hintergrund: Dorf Illico in Bergen bei Atakpamé. Die Bewohner haben in Eigeninitiative eine Grundschule erbaut. Sie wird von der Togohilfe mit dem KiSS-Programm gefördert, das steht für Kinder-Schul-Speisung. Eine Mahlzeit koste 25 Cent, erklärt Margret Kopp, Vorsitzende des Vereins. "Mit 50 Euro ist ein Kind ein ganzes Jahr in der Schule mit Essen versorgt."

Die Togohilfe setzt sich seit mehr als 40 Jahren für Kinderhilfe und das Recht auf Bildung, Gesundheit und Wohnen in dem westafrikanischen Land mit etwa sieben Millionen Einwohnern ein. Besonders wichtig ist Kopp, das Engagement der Togoer zu fördern. "Die Probleme Afrikas müssen auch in Afrika gelöst werden", sagt die 70-Jährige.

Der Verein helfe momentan Dörfern in allen Regionen Togos im Bereich Bildung, Gesundheitsversorgung, Ernährung und vielem mehr, sagt Kopp. Unterstützt werden auch der Bau von Krankenhäusern sowie die Medikamentenversorgung von Krankenstationen und Entbindungsstationen. Ein Projekt des Vereins ist die Aktion PiT, Patenkinder in Togo, bei der man ein Kind in Not über einen bestimmten Zeitraum finanziell unterstützen kann.

Passend dazu zeigt der März die kleine Valerie, die von ihren Eltern Medizin bekommt. Die Natur des Landes repräsentiert ein Reiher, der das April-Blatt schmückt. Den Vogel hat der Fotograf in der Nähe der nördlichen Stadt Sansanné-Mango in einem Baum entdeckt. Im Mai bekommt man eine Alltagsszene aus der im Süden liegenden Stadt Togoville zu sehen. Darauf ist eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn zu sehen, die auf dem Kopf eine Schüssel mit Holz oder Wurzeln trägt.

Juni, Juli und September geben Einblicke in die Grundsteinlegung einer Grundschule in Zooti-Atchanve bei Aného im September 2021, das Juli-Bild lässt vermuten, dass die Gelegenheit für ein Fest genutzt wurde. Das September-Bild zeigt eine Aufnahme von drei künftigen Schülerinnen und Schülern.

Für den August wurde eine Aufnahme eines Innenhofs mit einem Brunnen, einem Baum und einer Waschküche mit Wellblechdach in Soutouboua ausgewählt. Drei Kinder spielen dort. Der Oktober führt an den Strand von Baguida, der zur Hauptstadt Lomé gehört. Eine Togoerin trägt eine Schüssel Korb mit Zitrusfrüchten und Geschirr auf dem Kopf.

Der Kalender kann über die Internetseite www.aktionpit.de für fünf Euro bestellt werden. Der Erlös fließt in die Projekte des Vereins.

© SZ vom 18.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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