Durch sein umsichtiges Handeln hat ein 84-Jähriger aus Eichenau den Grundstein für die Festnahme einer Betrügerin gelegt. Dies wurde vom Förderkreis "Bürger und Polizei" nun gewürdigt. Mitte November hatte bei Günter Ferg das Telefon geklingelt. Es meldete sich eine Frau, die sich als Staatsanwältin ausgab und 86 000 Euro in bar forderte. Sie behauptete, der Sohn des Mannes habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht und müsse mit einer Haftstrafe rechnen, wenn der Vater nicht zahle.
Dem war klar, dass es sich hier um eine Betrugsmasche handelt. Den Betrügern spielte er den besorgten Vater vor. Anschließend aber informierte Ferg die Polizei. In Absprache mit den Beamten wurde eine Geldübergabe vereinbart. Dabei nahmen die Polizeibeamten eine 17-Jährige fest. Es handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen "kleinen Fisch". Sie dürfte Mitglied einer Bande sein, die ihre Aktionen sehr professionell plant. Ihre Methode wird als Call-Center-Betrug bezeichnet. Ob die Polizei an andere Mitglieder der Bande herankommt, hänge auch von den Vernehmungen der Frau ab, sagte ein Sprecher.
Vor einigen Tagen wurde der Eichenauer Rentner bei der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck für sein vorbildliches Verhalten gewürdigt. Zur Belohnung bekam er einen Geldbetrag, den der Förderkreis "Bürger und Polizei" zur Verfügung stellte.