Maisach:"Wohlstand durch Verzicht wäre nötig"

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IHK-Präsident Klaus Lutz spricht als Festredner beim Neujahrsempfang des CSU-Ortsverbandes Maisach im Bürgerzentrum Gernlinden. (Foto: privat)

IHK-Präsident Klaus Lutz mahnt beim Neujahrsempfang der Maisacher CSU vor Deindustrialisierung und fordert bessere Rahmenbedingungen durch den Staat für die Unternehmen.

Von Erich C. Setzwein, Maisach

"Es ist an der Zeit, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, die Ärmel hochzukrempeln, mehr zu arbeiten und nicht weniger" - mit diesen auffordernden Worten hat Klaus Lutz, Präsident der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK), die Gäste des Neujahrsempfangs der Maisacher CSU dieser Tage begeistert. Innovative Ideen und neue Geschäftsmodelle seien gefragt, sagte Lutz und forderte bessere Rahmenbedingungen durch den Staat für die Unternehmen. "Wohlstand durch Verzicht wäre nötig, denn ein Wirtschaftswunder ohne unser Zutun wird nicht kommen", so Lutz.

Was den früheren Vorstandschef der Baywa ebenso berührt wie die etwa 200 Gäste, die der CSU-Ortsverband Maisach ins Bürgerzentrum Gernlinden eingeladen hatte, ist die Sorge vor einer Deindustrialisierung Deutschlands und dem damit einhergehenden Wohlstandsverlust. Dass die Menschen nun auf die Straße gingen, um gegen die Regierungspolitik zu demonstrieren, müsse niemanden wundern, wird Lutz in einer Mitteilung der CSU zitiert. Für Lutz zeichnet sich ein politischer und wirtschaftlicher Flächenbrand ab, der sich nur durch "Berechenbarkeit und Sicherheit für die Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger befrieden" lasse. Unternehmen seien vielfach nicht in der Lage, Vorhaben zu realisieren, sei es bei erneuerbaren Energien, beim Energieverbrauch oder vielem mehr. So bleibe und werde man wirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig, so Lutz. Das erzeuge ein negatives Klima und führe zur weiteren Abwanderung von Industrie und Gewerbe.

Preise für ehrenamtliche Arbeit

Wie sich die Politik in Europa weiterentwickeln wird, das haben in diesem Jahr die Wählerinnen und Wähler in alle Staaten der Europäischen Gemeinschaft in der Hand. Für Klaus Lutz gehört die Europawahl am 9. Juni zu den zentralen Themen in diesem Jahr. Mehr als 80 Prozent der Gesetze würden durch Brüssel reguliert, wie es in der CSU-Mitteilung heißt. Damit, so Lutz, müsse jedem mündigen Bürger zwangsläufig klar sein, wie notwendig es sei, zur Wahl zu gehen.

Ehrenamt, das belohnt wird: Die Preisträger des alle zwei Jahre von der CSU Maisach vergbeben Ehrenpreises mit IHK-Präsident Klaus Lutz (links) im Bürgerzentrum Gernlinden. (Foto: CSU Maisach)

Der Neujahrsempfang der CSU ist alle zwei Jahre auch Gelegenheit, die ehrenamtlichen Arbeit zu würdigen. In diesem Jahr verlieh der Ortsverband seinen Ehrenpreis in der Kategorie "Förderung von Angeboten für Kinder und Heranwachsende" dem 1972 gegründeten Verein "Kinder spielen und lernen in Maisach" unter der Leitung von Birgit Bleistein. Der Verein ist seit 2009 Träger einer Kinderkrippe. 2012 wurde ein Schulkindergarten eröffnet und 2013 ein Kindergarten. Seit 2016 werden die Einrichtungen unter einem Dach im Kispul-Kinderhaus vereint.

In der Kategorie "Förderung im Bereich Kultur oder Sport" wurden Petra und Bernd Stadler ausgezeichnet für ihre herausragende Tätigkeit in und um den Verein TSG-Maisach. Den Preis für das "Lebenswerk im Ehrenamt" erhielt Gerdi Schünke für fast 60 Jahre Mitgliedschaft im Gesangverein Maisach. 25 Jahre war Schünke Vorsitzende des Vereins.

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