Delegiertenversammlung in Germering:Große Einigkeit bei der CSU

Lesezeit: 2 min

Ilse Aigner und Benjamin Miskowitsch (vorne) bei der Delegiertenversammlung, rechts Alexander Dorow. Beide Männer rechnen fest damit, in ihrem Stimmkreis direkt gewählt zu werden. (Foto: Johannes Simon)

Bezirke München und Oberbayern stellen ihre Liste für die Landtagswahl auf. Benjamin Miskowitsch und Alexander Dorow setzen auf Gewinn der Direktmandate. Hauptgegner bleiben die Grünen.

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Spannung ist vornherein begrenzt. Bei einer Listenversammlung der CSU für die Landtagswahl am 8. Oktober dieses Jahres gibt es nichts Spektakuläres, schon gar keine Kampfkandidaturen um vordere Plätze. So ist es auch am Samstagmorgen in der Germeringer Stadthalle, als Ilse Aigner, Vorsitzende des CSU-Bezirks Oberbayern, ans Mikrofon tritt.

"Exakt 197 Tage sind es noch bis zur Wahl", ruft sie den 263 Delegierten der Parteibezirke München und Oberbayern zu. Deren Votum ist wenig später eindeutig: Bei nur drei Gegenstimmen und mit 98,9 Prozent Zustimmung heißen sie die von den Bezirksvorständen aus München und Oberbayern vorgeschlagene Liste mit 13 Frauen und 32 Männern in Blockabstimmung gut.

Die beschlossene Liste führen Landtagspräsidentin Aigner, 58, und Justizminister Georg Eisenreich, 52, an. Dahinter folgen die Staatsministerinnen und -minister Ulrike Scharf (Soziales), Florian Herrmann (Bundesangelegenheiten und Leiter der Staatskanzlei), Michaela Kaniber (Landwirtschaft) und Markus Blume (Wissenschaft und Kunst). Der Wechsel von Frauen und Männern geht bis Platz elf. Danach stehen noch sechs Frauen 28 Männern gegenüber.

Gruppenbild der Kandidatinnen und Kandidaten mit (vorne von links) Ulrike Scharf, Ilse Aigner, Florian Herrmann und Michaela Kaniber. (Foto: Johannes Simon)

Für Ilse Aigner ist das kein Problem. "Immerhin ist das ein Drittel Frauen auf der Liste", sagt sie und rechnet dabei großzügig. "Damit stehen wir besser da als andere Bezirksverbände." Zumal die Frauen nur 21 Prozent der CSU-Mitgliedschaft ausmachten.

Aigner hat den "Lokalmatador" Benjamin Miskowitsch, den CSU-Landtagsabgeordneten im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost, besonders herzlich begrüßt. "Benji" nennt Aigner den Mammendorfer freundschaftlich. Miskowitsch rangiert auf Platz 38 der Liste. Doch läuft die Wahl wie 2018, erübrigt sich diese CSU-Wahlliste. Sind doch vor fünf Jahren 26 Direktkandidaten der CSU, 22 aus Oberbayern und vier aus München, in den Landtag eingezogen; von der Liste jedoch niemand.

Miskowitsch lag als damaliger neuer Kandidat mit 32 Prozent der Stimmen sieben Prozent vor Martin Runge von den Grünen. Vor den Gegenkandidaten Andreas Birzele (Die Grünen) und dem Germeringer Stadtrat Daniel Liebetruth (SPD) müsse er sich bei der Direktkandidatur im Oktober nicht fürchten. Miskowitsch: "Ich hoffe, dass ich seitdem an Bekanntheit zugenommen habe und genügend Erst- und Zweitstimmen für die CSU holen werde." Auch Alex Dorow, Listenplatz 30, sorgt sich im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-West nicht um seine direkte Wiederwahl. "Ich bin präsent und habe guten Kontakt zur Bevölkerung", sagt er.

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Die Vorstellung der Listenkandidaten, die dazu lediglich nur kurz aufstehen und winken müssen, nehmen die Delegierten mit anerkennendem Beifall zur Kenntnis. Nur der Brucker Delegierte Andreas Lohde sitzt weit hinten alleine am Tisch und wirkt etwas verloren. Draußen im Foyer können sich die Delegierten mit CSU-Werbegeschenken eindecken.

Schafkopfkarten gehen gut weg. Die Europaabgeordnete Angelika Niebler aus Zorneding ist besonders spendabel. Umhängetaschen hat sie mitgebracht, auch einen blauen Fahrradsattelüberzug aus Kunststoff mit dem Aufdruck "Klima schützt". Eine Tüte mit Bienenblumenmischung "Bienenschmaus" mit ihrem Konterfei bietet Niebler ebenfalls feil.

Hauptgegner: die Grünen

Den politischen Akzent setzt Justizminister Georg Eisenreich, der Münchner CSU-Bezirksvorsitzende. Besonders die Grünen hat er als Hauptgegner seiner Partei im Visier. Die Grünen hatten der CSU 2018 in München eine empfindliche Niederlage beigebracht und fünf der neun Direktmandate geholt. Eisenreich konnte sich in München-Hadern nur knapp gegen den grünen Kandidaten behaupten. "Die Grünen sind wirtschaftsfeindlich, unsozial und ideologisch", sagt er, um sie als "Verbotspartei" zu brandmarken. Die CSU setze auf das "Zugpferd Markus Söder" und die erfolgreiche Regierungsarbeit, "auch im Klima- und Naturschutz".

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