CSU Gröbenzell:Ein zweiter Bewerber

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Der frühere Ortsvorsitzende Tobias Huttenloher lässt Ambitionen aufs Bürgermeisteramt erkennen. Und wäre damit Konkurrent von Thomas Breitenfellner.

Wolfgang Krause

Eloquent und elitär: Tobias Huttenloher gab eine Professur für einen Job in der Wirtschaft auf. Jetzt könnte er Bürgermeisterkandidat der CSU in Gröbenzell werden. (Foto: Günther Reger)

Auch nach der Rückzugsankündigung von Bürgermeister Dieter Rubenbauer gehen die Grabenkämpfe in der Gröbenzeller CSU weiter. Thomas Breitenfellner hat zwar bisher als einziger öffentlich erklärt, dass er sich um die Rubenbauer-Nachfolge bewerben will. Doch es ist nicht ausgemacht, dass der 30 Jahre alte Chef der Gemeinderatsfraktion bei der Nominierung im Mai auch zum Kandidaten gekürt wird. Denn auch der frühere Ortsvorsitzende Tobias Huttenloher hat intern Ambitionen auf das Bürgermeisteramt erkennen lassen.

Huttenloher galt schon einmal als möglicher Rubenbauer-Nachfolger. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler hatte im Oktober 2010 als 30-Jähriger die Führung des CSU-Ortsverbandes übernommen. Doch im September 2012 gab er das Amt wieder an seinen Vorgänger Thomas Eichler ab und zog sich aus der Gröbenzeller Gemeindepolitik zurück. Als Ursache nannte er damals berufliche Gründe - er hatte seine FH-Professur aufgegeben und einen neuen Posten in der Wirtschaft angetreten. Jetzt kann er sich offensichtlich einen weiteren Wechsel vorstellen. Nach Angaben Eichlers hat Huttenloher bereits im Januar erklärt, dass er sich "grundsätzlich eine Kandidatur vorstellen kann, wenn ihn der Vorstand ruft".

Kultur und Karriere: Thomas Breitenfellner ist Medienprofi und Veranstalter, Fraktionsvorsitzender und Bundesvorstandsmitglied der Jungen Union. Er will Bürgermeister Dieter Rubenbauer beerben. (Foto: Günther Reger)

Eichler allerdings reicht diese Aussage nicht aus. Er will im April bei einer gemeinsamen Sitzung von Gemeinderatsfraktion und Vorstand über eine Empfehlung für einen Kandidaten befinden. Und er erwartet eine "klare Erklärung" von Huttenloher, ob er kandidieren will. "Ich werde niemanden zum Jagen tragen", sagt er. Nominiert wird der CSU-Bürgermeisterkandidat von den Mitgliedern laut Eichler voraussichtlich am 6. oder 13. Mai.

Vorher stehen in der Gröbenzeller CSU allerdings erst einmal andere Entscheidungen an. Bis zur Gemeinderatssitzung am 14. März muss sie ihre Haltung zur Schulpolitik klären. Um zum nächsten Schuljahr zumindest eine Ganztagsklasse einführen zu können, würde Fraktionsvorsitzender Breitenfellner einen Bürgerentscheid gerne vermeiden und dafür auf die umstrittene Änderung der Schulsprengel verzichten. Unterstützung erhält er dafür von Eichler. "Das scheint mir ein Kompromiss, über den man mal diskutieren sollte", sagte der CSU-Vorsitzende. Dadurch würde keine der Parteien beschädigt.

Alleingelassen und abserviert: Die Gröbenzeller CSU möchte den amtierenden Bürgermeister Dieter Rubenbauer nicht noch einmal als Kanddiaten haben. Der 41 Jahre alte Luft- und Raumfahrtingenieur wird sich deshalb einen neuen Arbeitsplatz suchen müssen. (Foto: Günther Reger)

Der scheidende Bürgermeister Rubenbauer und andere CSU-Gemeinderäte halten dagegen an der Sprengeländerung fest, bei der die Bernhard-Rößner-Schule formal aufgelöst werden soll, um an der Gröbenbach- und der Ährenfeldschule gleichzeitig je eine Ganztagsklasse einzuführen. Sie werfen Breitenfellner vor, sich als Kandidat profilieren zu wollen und sein Fähnchen in den Wind zu hängen.

Am Montag, 4. März, muss sich Eichler erst einmal selbst zur Wahl stellen. Denn er wurde im September nur für den Rest der Amtsperiode gewählt. Bei der turnusgemäßen Neuwahl wird auch der restliche Vorstand neu bestimmt. Während er selbst wieder antritt, wird sich laut Eichler seine Stellvertreterin Katrin Mair nicht mehr zur Verfügung stellen. Mair will im Herbst wieder auf der CSU-Liste für den Bundestag kandidieren. Sie gehört dem CSU-Ortsvorstand aber als Vorsitzende der Frauen-Union weiterhin an.

Bürgermeister Rubenbauer hatte im Herbst erklärt, dass er zur Kommunalwahl nicht mehr antreten und zum Ablauf der Amtsperiode im April 2014 aus der Kommunalpolitik ausscheiden wird. Er reagierte darauf, dass die CSU sich vorbehielt, einen anderen Kandidaten als ihn aufzustellen.

© SZ vom 26.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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