Fürstenfeldbruck:Privatautos gemeinsam nutzen

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In Kommunen wie Maisach gibt es bereits Charsharing, teils sogar mit E-Autos. Praktischer wären aber wohl Angebote direkt vor der eigenen Haustür. (Foto: Gemeinde Maisach)

Stadt wirbt für ein Carsharing-Modellprojekt, bei dem sich Nachbarn, Freunde oder Kollegen zusammenschließen können.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck nimmt teil an einem Modellprojekt für privates Carsharing in und um München. Ziel ist es, gemeinsam weniger Autos zu nutzen.

Brucks Mobilitätsmanagerin Montserrat Miramontes weist darauf hin, dass in Deutschland gut 43 Millionen Privatautos zugelassen sind, die durchschnittlich etwa 23 Stunden am Tag ungenutzt herumstehen und enorm viel Platz benötigen. Gerade in Ballungsräumen gilt Carsharing deshalb als praktikables Konzept. Die privat organisierte Variante ist allerdings noch wenig verbreitet.

Der "Digital Hub Mobility" hat deshalb das Pilotprojekt "Hausflotte" gestartet. Unter dem Schirm von "Unternehmer-TUM" München, dem nach eigenen Angaben größten Zentrum für Gründung und Innovation Europas, arbeiten Mobilitäts- und Technologieunternehmen gemeinsam mit Start-ups und Wissenschaftlern an der Zukunft der Mobilität. Privates Carsharing soll in Hausgemeinschaften und Nachbarschaften getestet werden.

Das Hausflotte-Projektteam sucht nun auch in Fürstenfeldbruck Menschen, die ihr privates Auto im Bekanntenkreis teilen möchten. Somit sollen wenig genutzte Fahrzeuge besser ausgelastet und die finanzielle Belastung reduziert werden. Neben laufenden Kosten für Versicherung, Wertverlust oder Werkstattbesuchen könnten durch eine höhere Auslastung nebenbei auch Standschäden wie feste Bremsen, poröses Gummi oder eine leere Batterie vermieden werden, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Privates Carsharing bringe zudem Menschen zusammen, die sich vielleicht sonst nie begegnet wären. Es führe zu weniger Anonymität und stärke den Zusammenhalt in einer Nachbarschaft oder Gemeinschaft. Weil beispielsweise durch den Verzicht auf einen Zweitwagen zudem Ressourcen geschont werden und man manchmal vielleicht gleich aufs Rad oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt, ist das Teilen eines Autos auch gut für die Umwelt.

In einer Hausflotte schließen sich Nachbarn, Freunde, Kollegen oder ganze Hausgemeinschaften zusammen. Mindestens eine Person stellt dafür ein Auto oder andere Fortbewegungsmittel wie Motorrad, Wohnmobil, Transporter oder Lastenrad für die Mitglieder der Hausflotte zur Verfügung. Der Start erfolgt in mehreren Schritten: Kostenfreie Anmeldung über www.hausflotte.de; Mitnutzende in der Umgebung (Wohnung, Arbeit, Familie) finden; mit dem eigenen Versicherungsanbieter klären, ob und wie Zusatzfahrerinnen und Zusatzfahrer versichert sind (in Zweifelsfällen verspricht das Hausflotte-Team Hilfe); Regeln und Preis für die Nutzung festlegen (je nach Dauer oder Distanz).

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