Bürgermeisterwahlkampf in Puchheim:Die CSU holt sich den Kämmerer

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Der CSU-Ortsverband will den parteifreien Harald Heitmeir als Bürgermeisterkandidat nominieren

Erich C. Setzwein

Harald Heitmeir will Bürgermeister von Puchheim werden. Die CSU präsentierte den Puchheimer Kämmerer am Mittwoch als Kandidaten für die Wahl im kommenden Jahr. Der 41-Jährige ist parteifrei und soll auf einer Mitgliederversammlung des CSU-Ortsverbandes Ende des Monats nominiert werden. Heitmeir wäre der erste Herausforderer des Bürgermeisterkandidaten der Grünen, Manfred Sengl.

"Es ist mein Wunschtraum", sagte Heitmeir über seine Ambitionen auf den Bürgermeistersessel der Stadt. Wie der Job sein kann, das hat der in Germering aufgewachsene Verwaltungsbetriebswirt an zwei Bürgermeistern gesehen. Die letzten beiden Jahre an Herbert Kränzlein (SPD), seinem Chef in Puchheim, und davor an Rupert Monn, dem Bürgermeister von Berg am Starnberger See. Dort ist er als Kämmerer in die Kommunalverwaltung eingestiegen, nachdem er vorher eine Lehre als Einzelhandelskaufmann absolviert und die Fachhochschulreife nachgemacht hatte, Beamter beim Bundesnachrichtendienst und später Liegenschaftsverwalter beim Max-Planck-Institut in München war. In Berg führte er die Doppik ein, eine Haushaltsform, die auch Puchheim hat, und er war dort Geschäftsführer einer Sozialstiftung.

"Puchheim steht gut da", stellte Heitmeir bei seiner Vorstellung am Mittwoch fest - als Herr über die städtischen Finanzen muss er das wissen. Dass das so bleiben soll, dafür will sich der designierte Kandidat einsetzen. Ein gesundes Gewerbe sei die Grundlage für den soliden Haushalt, sagte Heitmeir, es gehe ihm um die Arbeitsplätze am Ort und den sozialen Charakter der Stadt. "Als Bürgermeister wäre es mir ein zentrales Anliegen, das Niveau Puchheims zu halten", sagte Heitmeir. Zu seinen sonstigen Zielen äußerte er wenig, außer, dass sie nach der Nominierungsversammlung in einem Wahlprogramm zusammengefasst würden. Ihm liege aber insbesondere daran, das der Stadtentwicklungsprozess nicht stehen bleibe. "Kein Stillstand bedeutet aber auch möglichst wenige Zwischenlösungen." Für die Zentrumsplanung strebe er die wirtschaftlichste Lösung an: "Billig darf es nicht sein."

Heitmeir sagte, dass er zwar von der CSU angesprochen worden sei, er aber als Parteifreier für das Bürgermeisteramt kandidiere: "Ich will durch Kompetenz überzeugen." Transparenz sei ihm wichtig, die Bürger wolle er früher informieren, um Entscheidungsprozesse in Gang zu bringen - und das auch dann schon, wenn noch nicht alle Fakten beisammen seien. Dennoch wird es den Worten des verheirateten, zweifachen Familienvaters zufolge "keine radikale Änderung" geben. Während die CSU ihren Kandidaten benannt hat, stehen Entscheidungen von UBP und SPD noch aus. Bei den Sozialdemokraten läuft offenbar alles auf Norbert Seidl zu.

© SZ vom 03.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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