Bürgermeisterwahl:Weiter wie bisher oder ökologische Wende

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Das Interesse am Ergebnis der Bürgermeisterwahl lässt die Eichenauer zum Rathaus strömen. Doch erst in zwei Wochen wird es nach der Stichwahl feststehen, wer Bürgermeister ist. (Foto: Günther Reger)

In der Stichwahl entscheiden die Eichenauer, in welche Richtung der Ort sich entwickeln soll.

Kommentar von Erich C. Setzwein

Die Wählerinnen und Wähler in Eichenau haben es spannend gemacht. Sie lassen den Amtsinhaber Peter Münster von der FDP ebenso wie seinen Herausforderer Markus Hausberger von den Grünen noch zwei Wochen zappeln. Denn der Amtsinhaber hat sein Ziel, seine Wiederwahl mit "50 plus x", zumindest im ersten Wahlgang nicht geschafft. Das wurmt ihn zu Recht, ebenso wie es Hausberger freut, gegen Münster antreten zu können. Denn nun haben die wahlberechtigte Eichenauer eine klare Alternative für die Zukunft vor sich. Wollen sie Münster eine zweite Amtsperiode zugestehen und damit ermöglichen, dass er viele seiner lediglich begonnenen Projekte weiterverfolgen kann, oder wünschen sie sich eine ökologische und gesellschaftliche Wende?

Vor sechs Jahren, als Münster gegen drei Kandidaten antrat und gegen den in Führung liegenden CSU-Kandidaten in die Stichwahl musste, war es eine Entscheidung zwischen einem liberal-konservativem und einem konservativ-liberalen Kandidaten. Dieses Mal sieht es anders aus. Markus Hausberger steht für mehr Klimaschutz, für mehr soziale Gerechtigkeit und gegen die weitere Versiegelung des ohnehin raren Eichenauer Bodens. Er positioniert sich klar gegen das von Münster und dem CSU-Kandidaten Peter Zeiler geforderte neue Gewerbegebiet und fordert damit die Eichenauerinnen und Eichenauer auf, sich zu bekennen. Doch wollen die Eichenauer eine ökologisch ausgerichtete Kommunalpolitik? Es wird nun auf die Überzeugungskraft Hausbergers und seiner Unterstützer von der SPD ankommen.

Peter Münster hätte die Stichwahl gerne vermieden. Seine FDP wird in den kommenden beiden Wochen kräftig für ihn trommeln müssen und vielleicht den ein oder anderen Mittrommler von den Freien Wählern gewinnen, um die Stichwahl für Münster zu entscheiden. Vor der Bürgermeisterwahl haben es die Freien Wähler um Claus Guttenthaler - ein Gegenkandidat Münsters vors sechs Jahren - offene gelassen, ob sie für ihn sind. Interessant wird auch sein, ob sich die CSU zu einer Wahlempfehlung aufraffen kann. In den vergangenen Jahren war sie in vielen Positionen mit Münster uneins. Und hat sich im Tagesgeschäft manchmal durchaus überraschend der Meinung der Grünen angeschlossen.

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