Fürstenfeldbruck:Ausgezeichnete Schülerzeitung

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Erfolg mit der ersten Ausgabe: Hannah (von links), Leon, Jasmina und Maksym mit der Leiterin der AG Schülerzeitung, Hilde Dietz, bei der Preisverleihung im Literaturhaus. Nicht dabei sein konnte der fünfte aus dem Team, Lorenzo. Nachnamen nennt die Cacilienschule aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht. (Foto: Robert Haas)

Cilly, das neue Magazin der Cäcilienschule Fürstenfeldbruck, landet auf dem dritten Platz beim Blattmacher-Wettbewerb. Die Jury würdigt die journalistische Kreativität der Förderschüler.

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Einige von Bayerns besten Blattmacher kommen aus Fürstenfeldbruck. Hannah, Jasmina, Leon, Lorenzo und Maksym von der Cäcilienschule haben für ihre Schülerzeitung "Cilly" beim Wettbewerb "Blattmacher" den dritten Platz in der Kategorie Förderschulen erlangt. Der Preis wird vom Kultusministeriums mit der Süddeutschen Zeitung und der Nemetschek Stiftungvergeben. Eine schöne Auszeichnung ist das für das fünfköpfige Team der AG Schülerzeitung unter Leitung von Hilde Dietz. Besonders bemerkenswert ist der Preis aber deshalb, weil es an der Cäcilienschule zehn Jahre lang kein von Schülern produziertes Magazin mehr gegeben hatte. Erst seit dem nun zu Ende gehenden Schuljahr ist die Arbeitsgruppe im Einsatz. Und mit ihrem ersten Heft hat sie sich gleich erfolgreich beim bayerischen Schülerzeitungswettbewerb beworben.

"Wir sind sehr stolz", sagt Schulleiterin Johanna Lohner-Wörsching. Hilde Dietz ergänzt, die Auszeichnung bedeute für die inzwischen 15 bis 18 Jahre alten Schülerinnen und Schüler der AG Schülerzeitung eine "besondere Wertschätzung"; insbesondere, da Menschen mit einem Handicap von der Gesellschaft nach wie vor oft stigmatisiert würden. Das Leuchten in Jasminas und Maksyms Augen, wenn sie von der Preisverleihung im Literaturhaus München mit Kultusminister Michael Piazolo berichten, zeigt deutlich, wie erfüllend und motivierend eine kreative Tätigkeit sein kann. Und wie sehr positives Feedback, hier der Preis beim Schülerzeitungswettbewerb, das Selbstbewusstsein und die Freude am eigenen Schaffen stärken.

Das zweite Titelbild von Cilly hat Franko gemalt. Es wurde bei einem internen Wettbewerb ausgewählt. Die Beteiligung der Mitschülerinnen und Mitschüler an der Gestaltung der Schülerzeitung hat der Jury gefallen. (Foto: Cäcilienschule)

Die Jury begründet ihre Entscheidung unter anderem mit folgenden Worten: "Bunt und vielfältig, im Schulalltag angekommen und zum Mitmachen einladend - all das ist das Cilly-Heft. Was gleich beim ersten Durchblättern auffällt: Man merkt, dass der Redaktion die Meinung ihrer Leserinnen und Leser wichtig ist. Schön ist zum Beispiel die Idee, das Cover für die nächste Ausgabe per Wettbewerb zu ermitteln."

Wie Dietz erläutert, entstand das zweite Cover im Rahmen eines schulinternen Malwettbewerbs. Jeder konnte Vorschläge einreichen, die ganze Schulgemeinschaft durfte abstimmen. Die Zeichnung von Franko aus der Mittelstufe bekam den meisten Zuspruch und wurde schließlich das Titelbild der zweiten Ausgabe. Auch Gastbeiträge von Mitschülern, beispielsweise über ihren liebsten Pausenzeitvertreib (Robert spielt gerne Fußball) oder ein Bericht der Klasse M 5 vom Besuch der Sonderausstellung im Stadtmuseum über Pumuckl-Erfinderin Ellis Kaut haben in "Cilly" einen Platz erhalten.

Zwei Ausgaben hat Dietz mit der AG Schülerzeitung veröffentlicht. Am Anfang stand jeweils ein Brainstorming über mögliche Themen. Stand der Inhalt in der Theorie fest, ging es an die Umsetzung. Dazu traf sich die Gruppe ein Mal in der Woche im Computerraum; dort konnte jede und jeder an einem eigenen Rechner arbeiten. Weil die Schüler mit unterschiedlichen Einschränkungen das Schreiben mit der Hand in der Regel nur langsam beherrschen, wurde für die Interviews immer ein Ipad zum Aufzeichnen des Gesprächs ausgeliehen; jede Klasse an der Cäcilienschule besitzt eines.

Mit dem Preisgeld in Höhe von 200 Euro und einem internen Zuschuss, so die Idee der Schulleiterin und von Dietz, könnte bald für die AG Schülerzeitung ein eigenes digitales Gerät angeschafft werden. Neben dem Preisgeld und einer Urkunde erhalten die Gewinner eine Schulung im Arbeiten mit Videos.

Der Wettbewerb fand in diesem Jahr zum 18. Mal statt. Über die Auswahl entscheidet eine Jury aus Schülerinnen und Schülern, Journalistinnen und Journalisten sowie Vertreterinnen des Bayerischen Kultusministeriums und der Nemetschek Stiftung. "Blattmacher" stellt die Vorrunde des bundesweiten Schülerzeitungswettbewerbs der Länder dar. Dietz zufolge werden die fünf besten in allen Kategorien - von der Grund- bis zur Berufsschule - zum Bundesentscheid nach Berlin eingeladen.

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