Fürstenfeldbruck:Die USA ganz anders kennenlernen

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Vor der Abreise in die USA traf sich Katrin Staffler (Mitte) mit den Stipendiaten Emil Jaksch und Madeleine Heinicke. (Foto: Büro Katrin Staffler/oh)

Wie zwei junge Leute aus dem Landkreis das Austauschprogramm des Bundestags nutzen.

Von Quirin Knospe, Fürstenfeldbruck

Ein Jahr in Amerika leben, davon träumen viele junge Menschen. Für Emil Jaksch und Madeleine Heinicke aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck geht dieser Traum in Erfüllung. Möglich macht dies das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestages. Ihre Patin ist die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler.

Madeleine Heinecke, 16, aus Eichenau hat sich bereits im Mai vorigen Jahres für das Auslandsjahr beworben. Trotz der frühen Bewerbung und Zusage weiß die Elftklässlerin noch immer nicht, wann sie die Reise in die USA antreten kann. In den Vereinigten Staaten sei es derzeit sehr schwierig eine Gastfamilie zu finden, die Inflation erschwere die Suche zusätzlich, erklärt Madeleine Heinecke. Dennoch ist die Eichenauerin zuversichtlich. Sie wolle vor allem ihre Englischkenntnisse verbessern und neue Erfahrungen sammeln: "Bei einem Auslandsjahr lernt man ein Land ganz anders kennen." Das Alltagsleben inklusive normalem Schulbesuch macht für sie den Unterschied zu einer üblichen Auslandsreise aus.

Ein halbes Jahr auf dem College, ein halbes Jahr im Beruf

Der Stipendiat für junge Berufstätige Emil Jaksch, 20, ist bereits seit mehr als zwei Wochen in den Vereinigten Staaten. Nach einer dreitägigen Orientierungsveranstaltung mit den 75 weiteren Stipendiaten im State Department in der Hauptstadt Washington trat der Gernlindner die Weiterreise zu seiner Gastfamilie in Georgia an. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung zum technischen Produktdesigner sei er sich unsicher gewesen, ob er die Berufsoberschule oder eine Universität besuchen oder doch direkt ins Berufsleben einsteigen solle, sagt Jaksch. Der USA-Aufenthalt ermögliche ihm eine Kombination aus beidem. "Das war für mich der ausschlaggebende Punkt", sagt er. Nach einem ausbildungsbezogenen Semester auf dem College sieht das Programm ein halbes Jahr in der Berufstätigkeit vor.

Auch beim Programm für junge Berufstätige übernimmt der Bundestag im ersten Semester die anfallenden Kosten sowie die College-Gebühren. Erst wenn die Teilnehmer im Berufssemester selbstständig Geld verdienen, sollen sie selbst für die Ausgaben aufkommen. Das PPP sei für ihn etwas Außergewöhnliches, sagt Jacksch. Die meisten Auslandsprogramme richteten sich an Studenten im Zuge eines Auslandssemesters, für junge Menschen mit abgeschlossener Ausbildung gebe es kaum Alternativen. Für seinen USA-Aufenthalt hat der Stipendiat schon genaue Pläne. Er möchte neue Bekanntschaften machen und ein Disneyland besuchen sowie auf jeden Fall ein Baseballspiel der amerikanischen MLB live erleben.

Bis 9. September kann man sich für 2023 anmelden

Das PPP ist ein Stipendium des Deutschen Bundestages in Zusammenarbeit mit dem US-Kongress. Seit 1983 haben Schülerinnen und Schüler von 15 bis 17 Jahren sowie junge Berufstätige bis 24 Jahre die Möglichkeit, ein Jahr in den USA bei einer Gastfamilie zu wohnen. Dort sollen die jungen Menschen zur Schule gehen, arbeiten und Kontakte knüpfen können. Das Programm eignet sich für junge, engagierte Menschen, die gerne eine andere Sprache sprechen sowie politisches Verständnis und Interesse mitbringen. In den 299 Bundestagswahlkreisen stehen 285 Stipendien für Schüler und 75 Stipendien für junge Berufstätige zur Verfügung. Aus den Bewerberinnen und Bewerbern wählt der oder die Abgeordnete des jeweiligen Wahlkreises einen Kandidaten aus. Die Bewerbungsfrist für das 40. PPP in den Jahren 2023/24 endet am 9. September 2022. Informationen zum Patenschaftsprogramm gibt es auf der Homepage des Deutschen Bundestages.

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