Fürstenfeldbruck:ÖDP will Sonne und Fördertöpfe anzapfen

Lesezeit: 1 min

Alexa Zierl plädiert für die Kombination von Photovoltaik und Solarthermie für ein Sportzentrum mit Hallenbad und Eishalle. Die Klimaschutzreferentin hofft auf hohe Zuschüsse.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Stadt soll bei ihren Einrichtungen schneller auf klimaneutrale Strom- und Wärmeerzeugung umstellen und dafür ein Förderprogramm des Bundes anzapfen. Dafür spricht sich in einem Antrag die ÖDP-Fraktion im Fürstenfeldbrucker Stadtrat aus. Konkret geht es um die Bewerbung für das Ende Juli aufgelegte Programm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" mit dem sich nach Worten der Referentin für Klimaschutz und Energie, Alexa Zierl, ein "innovatives, klimaneutrales Eis- und Schwimmsport-Zentrum auf Basis großflächiger Photovoltaik-Solarthermie" realisieren lassen könnte. Dabei handelt es sich um die Kombination von Photovoltaik zur Deckung des Strombedarfs und Solarthermie zur Wärmeerzeugung.

Zierl weist darauf hin, dass der Bund den Kommunen Zuschüsse bis zu 45 Prozent für die Sanierung (inklusive Ersatzneubau) insbesondere von öffentlich nutzbaren Sportstätten und Schwimmhallen zur Verfügung stelle - unter der Bedingung, dass diese "zum Erreichen der Ziele des Klimaschutzgesetzes im Sektor Gebäude beitragen". Ein Anruf beim zuständigen Projektträger habe ergeben, dass der Umbau des Eisstadions zu einer bilanziell klimaneutralen Eishalle die Anforderungen des Förderprogramms erfüllen - sofern ein entsprechendes Energiekonzept vorgelegt wird. Am wirkungsvollsten wäre der ÖDP-Politikerin zufolge ein Projektantrag, der Umbau oder Ersatzneubau von Eisstadion und Hallenbad sowie Sauna in ein "klimaneutrales Eis- und Schwimmsport-Zentrum" kombiniert - auch wegen der Abwärmenutzung der Eistechnik für das Hallenbad. Wenn man Eishalle sowie Hallenbad und Sauna unter einem Dach zusammendenke, gebe es ein sehr gut passendes erneuerbares Energiesystem: Kombinierte Photovoltaik-Solarthermie-Module, kurz PVT. Diese produzieren gleichzeitig Strom und Wärme, wobei die Solarthermie die Photovoltaik kühlt und so deren Wirkungsgrad erhöht. Entsprechende Systeme seien bereits auf dem Rathaus in Offenbach an der Queich im Einsatz, das komplett ohne fossile Energien auskomme, obwohl es nicht annähernd an die 6000 Quadratmeter von Hallenbad und Eishalle herankommt.

Die im Sommer "überschüssige" Wärme könnte ins Fernwärme-Netz Lände eingespeist werden, was Erdgas spare. Der "überschüssige" Solarstrom kompensiert in diesem Szenario den vom Blockheizkraftwerk erzeugten Strom. Weitere Optionen sind Zierl zufolge der Einsatz einer Wärmepumpe und die Speicherung von überschüssigem Strom in Form von Wasserstoff und Nutzung im Winter zur Abdeckung der Spitzenlast per Brennstoffzelle.

Die Zeit droht Stadt und Stadtwerken freilich davonzulaufen. Bis Ende September müssten Projektskizzen eingereicht werden, um die Aussicht auf Zuschüsse zu bewahren.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: