Musik:Vier Rocker in Bettlaken

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Joe Kellerer (rechts) mit neuer Band im Übungsraum. (Foto: Johannes Simon)

Die Band "der chöne Pernhard" um Joe Kellerer will im Alten Schlachthof Neues und Unveröffentlichtes spielen. Und zeigen, dass man auch in der Toga eine gute Figur machen kann.

Von Konstantin Hadzi-Vukovic, Fürstenfeldbruck

In römische Togen gekleidet probt "der chöne Pernhard" umgeben von alten Bierkästen im Keller von Schlagzeuger Johannes "Joe" Keller. Die Band bereitet sich auf ihr Konzert im Alten Schlachthof in Fürstenfeldbruck vor. Am Samstagabend, 23. März möchte die Band, wie sie selbst sagt, eine "chöne Show" für das Publikum abliefern.

Hinter der Band mit dem etwas ungewöhnlichem Namen "der chöne Pernhard" verbergen sich vier junge Männer: Joe Kellerer am Schlagzeug, Markus Willmann an der Gitarre, Philipp Strobl am Bass und Jakob Schuster, Gesang und Gitarre. Auf der Bühne sind sie auch unter anderem Namen bekannt. "Der Jakob heißt auf der Bühne Silas, der syrische Sittenstrolch. Willy heißt Chmul, Phillip heißt Loretta und mein Künstlername lautet Samson, der sadduzäische Ochse", sagt Schlagzeuger Johannes Kellerer, der ansonsten als Biolandwirt tätig ist. Es seien sozusagen Künstlernamen, die als Konzept zu den Togen und dem Namen der Musikgruppe dazugehören, erklärt er. Der Name "der chöne Pernhard" stamme aus einer Szene des Filmklassiker "Das Leben des Brian" der britischen Komikergruppe Monty Python, erklären die vier, die alle Mitte dreißig sind. Die Künstlernamen der Bandmitglieder seien deswegen ebenfalls Namen von Personen aus dem Film. "Die Togen haben wir wie Schuluniformen, damit wir gesehen werden und viel Geld verdienen", scherzt der Sänger Jakob Schuster, von Beruf Gärtner. Den Namen für die Musikgruppe habe er ausgesucht. Auf die Idee sei sein Mitbewohner während des Studiums gekommen. "Der hat damals gesagt, dass das doch ein cooler Bandname ist, und ich habe mich wieder daran erinnert", sagt er. Alle Mitglieder seien mit dem Bandnamen zufrieden gewesen. "Er fällt gleich auf, weil alle sofort sehen, dass es falsch geschrieben ist", sagt der Sänger. Seit vier Jahren probt die Band und arbeitet an Liedern. Am 22. Februar ist ihre erste gleichnamige EP "der chöne Pernhard" mit sechs Songs erschienen. Mehr Veröffentlichungen seien laut der Band in Planung.

Von richtigen Neuankömmlingen auf der Brucker Musikszene kann allerdings bei der Band nicht gesprochen werden. Schlagzeuger Johannes Kellerer und Sänger Jakob Schuster gehören zu den ehemaligen Mitgliedern der Brucker Band "Feierdog", die sich vergangenes Jahr im Alten Schlachthof nach mehr als zehn Jahren von ihren Fans verabschiedet hat. "Ich und Jakob wollten nach dem Feierdog wieder etwas zusammen machen. Jakob und Markus kennen sich beide auch schon seit Jahren und wollten immer Musik machen", sagt Kellerer. Während Corona sei dann endlich die Zeit und Energie da gewesen, den Plan in die Tat umzusetzen. Die Philosophie der Brucker Band: Einfach Gaudi machen und Spaß haben.

Musikalisch ist das auch hörbar. Die Band versucht, wie sie sagt, alles zu verbinden, was sie mag. "Ein bisschen Metal, Funk und Stoner Rock ist das, was wir spielen. Balladen, Schlager und Soul haben wir auch vor", sagt Jakob Schuster. Zu ihren musikalischen Einflüssen zählt die Band stilistisch-unterschiedliche Künstler. Megadeth sei für Jakob Schuster ein wichtiger Künstler gewesen. Bei Johannes Keller und dem Gitarristen Markus Willmann seien es die Red Hot Chili Peppers gewesen. Bassist Philipp Strobl, der drei Jahre bei den Regensburger Domspatzen im Knabenchor war, nennt vor allem klassische Musik als Einfluss, aber auch viel Jazz und Funk. Das sei auch am Sound spürbar, sagen die anderen. "Philipp hat ein bisschen diesen funky Sound reingebracht, den wir alle mögen", sagt Gitarrist Markus Willmann.

Mit dem Alten Schlachthof verbinden die Bandmitglieder schöne Erinnerungen. "Bei unserem ersten Konzert dort mit dem Feierdog, war das schon ein großes Ding. Wir waren alle etwas überwältigt. Alle Leute haben unsere Texte mitgesungen", sagt Schuster. Der Alte Schlachthof sei einer der zentralen Orte für die Musikszene im Landkreis, sagt Willmann. Deswegen freue sich die Band, dort auftreten zu können. Am 23. März stellt der "chöne Pernhard" sich im Alten Schlachthof richtig vor und spielt sowohl veröffentlichtes als auch noch unveröffentlichtes Material. Einlass ist 20.30 Uhr. Zuerst sei Nilo Crow dran, sagt die Band. Dann von 22 Uhr oder "vielleicht doch ein wenig später" sei der chöne Pernhard dran. "Um ein Uhr muss dann Schluss sein", sagen die vier.

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