Bayerischer Landesverein für Heimatpflege:Abriss des Jahres

Der Abriss ist im Gange: die alte Landwirtschaftsschule an der Bismarckstraße in Fürstenfeldbruck (Foto: Johannes Simon)

Kurioser Wahlaufruf: Auch die alte Landwirtschaftsschule in Fürstenfeldbruck zählt zu den Kandidaten.

Von Heike A. Batzer

Die alte Landwirtschaftsschule an der Bismarckstraße in Fürstenfeldbruck, entworfen vom Architekten Adolf Voll und errichtet Anfang der Fünfzigerjahre, ist kein eingetragenes Denkmal und wird gerade abgerissen. Dass der Denkmalschutz ins Hintertreffen geraten ist und allzu oft ignoriert wird, bemängelt der Bayerische Landesverein für Heimatpflege. Mit großer Sorge beobachte man, "dass Denkmäler und auch ältere Gebäude, die nicht auf der Denkmalliste stehen, viel zu stiefmütterlich behandelt werden", sagt dessen Geschäftsführer Rudolf Neumaier. Es fehle das Bewusstsein für die große kulturelle Bedeutung von Denkmälern. Die Denkmalschützer haben deshalb zu einer beinahe ironischen Aktion aufgerufen. Gesucht wird der "Abriss des Jahres". Unter zwölf bayerischen Gebäuden, darunter die alte Landwirtschaftsschule, kann der "bitterste Verlust" gewählt werden. Mit dem Schulgebäude in Fürstenfeldbruck wird auch das Fassadenbild des Olchinger Malers und NSDAP-Mitglieds Karl Sonner (1889 bis 1970) verschwinden. Unter allen Teilnehmern der Aktion verlost der Landesverein drei Buchexemplare, in denen es um die Geschichte eines Denkmals geht.

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Vom Bild des NSDAP-Mitglieds Karl Sonner an der Fassade der alten Landwirtschaftsschule in Fürstenfeldbruck wird es nach dem Abriss nur noch Fotos geben. Der Erhalt ist den Kreisräten zu teuer.

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