Gröbenzell:Mit dem Abitur in ein neues Leben

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Bedeutendes Ereignis: Die Zeugnisverleihung an die Abiturienten, hier am Gymnasium Gröbenzell durch Rektor Boris Hackl. (Foto: Lukas Barth/Archiv)

Nach acht Jahren Schulzeit werden am Freitag im Landkreis fast 800 Schülerinnen und Schüler verabschiedet. Auch im Gymnasium Gröbenzell gibt es die Abschlusszeugnisse.

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Feiern und faulenzen, verreisen und sich selbst entdecken und schließlich das Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten: All das sollen die jungen Menschen jetzt tun, nachdem sie ihr Abitur bestanden und am Freitag die Zeugnisse bei einer feierlichen Zeremonie erhalten haben. Die guten Wünsche wurden am Gymnasium Gröbenzell ausgesprochen, wo knapp hundert Absolventen in der Dreifachturnhalle des Freizeitheims im Beisein ihrer Eltern und weiterer Angehöriger verabschiedet wurden. An den anderen sechs Gymnasien im Landkreis wurden am Freitag die Abiturzeugnisse an etwa weitere 700 Abiturienten verliehen.

"Es ist auch ein einschneidender Tag in Ihrem Leben, liebe Eltern", sagt Boris Hackl zur Begrüßung. Der Schulleiter dankt Maya Wichert für ihr Geigenspiel, mit dem die Schülerin eingangs in der Turnhalle eine feierliche Atmosphäre gezaubert hatte. Der Ort der Veranstaltung ist neu. Früher, vor der Pandemie, fand sie in der Aula des benachbarten Gymnasiums statt. Aber nachdem diese so wichtige Zeremonie in den vergangenen zwei Jahren nur in reduzierter Form stattfinden konnte, sind alle froh, dass sie überhaupt wieder weitgehend normal gefeiert werden kann; nur einige wenige tragen noch eine Maske.

Beim Vergleich mit früheren Verleihungen der Abiturzeugnisse, egal ob in Germering, Fürstenfeldbruck oder Olching, kommt unwillkürlich der Eindruck einer neuen Ernsthaftigkeit, Besinnung auf das Wesentliche auf. Das liegt an den Reden, aber auch der deutlich dezentere Garderobe, Eltern in legerer Sommerkleidung, Absolventinnen oft im kleinen Schwarzen, die Jungs mit dunkelblauen Hosen und weißen Hemden unter Sakkos.

Gleich geht es los: Die Abiturienten stellen sich zur Zeugnisverleihung auf. (Foto: Lukas Barth/Archiv)

"Dass wir uns auch physisch treffen können", sei ihm eine Freude, sagt Martin Runge. Der Zweite Bürgermeister resümiert, dass die Absolventen "die komplette Oberstufe im Corona-Ausnahmemodus" erlebt und gemeistert hätten. Mit Grüßen von der Gemeinde und den Worten "Sie sollen feiern, Sie sollen faulenzen" übergibt er den Absolventen einen Umschlag: einen Gutschein für das "Haus am See". "Ihr könnt jetzt machen, was ihr wollt", schließt sich Andreas Albrecht vom Elternbeirat an. "Wisst ihr eigentlich, dass das heute für eure Eltern der stolzeste Tag ist?", fragt er. Und bekräftigt, dass die nun ehemaligen Schüler alles in ihrem Leben erreichen könnten.

Dazu gelernt durch die Pandemie haben die Absolventen aus Sicht von Christoph Bürgis. Der Personalrat lobt ihr "vorbildliches Verhalten" und ihre Flexibilität. "Ihr habt Selbstorganisation und technisches Wissen erworben", Fähigkeiten, die im Studium wie generell hilfreich seien. "Dass das uns allen zu schaffen gemacht hat, braucht man nicht mehr extra zu erwähnen", sagt Lea Kollmann von der SMV. Die Herausforderung habe aber auch Gutes gehabt: "Letztendlich sind wir als Stufe zusammengewachsen." Als Benjamin Reiser, der gerade bei "Jugend debattiert" in Berlin gewonnen hat, "herzlichen Glückwunsch und alles Gute zum Abitur" wünscht, brandet Applaus auf.

"Was bedeutet Bildung eigentlich?", fragt Antonia Steber. Die Abiturientin antwortet selbst: "Gebildet sein heißt nicht wissen, sondern denken und wissen zu wollen." Und der Rektor betont, dass die Berufswahl eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben ist. Bevor er die Zeugnisse übergibt, fordert er seine Zöglinge auf, sich selbst kennenzulernen, damit sie den eigenen Interessen und Fähigkeiten folgen können.

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