Zolling:Geflüchtete Menschen erfolgreich betreuen

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Zollinger Helferkreis gründet jetzt einen eigenen Verein. Vorsitzende sind Stephan Griebel und Susanne Liebe.

Von Katharina Aurich, Zolling

26 Bürgerinnen und Bürger haben vor Kurzem den Verein "Helferkreis Zolling für Asyl und Integration" gegründet. Er führt das Engagement des seit 2015 bestehenden Helferkreises jetzt offiziell weiter. Zweck des Vereins ist die ehrenamtliche Begleitung Geflüchteter, dazu gehören Fahrdienste, Sprachkurse, Hausaufgabenbetreuung, Organisation von Sport- und Freizeitangeboten, Wohnungssuche, Übersetzungen und Hilfe bei Behördenkontakten. Einen Mitgliedsbeitrag gibt es nicht, der Verein finanziert sich aus Spenden und staatlicher Unterstützung und kann nun beispielsweise Spendenquittungen ausstellen.

Einstimmig haben die Versammelten Stephan Griebel zum Vorsitzenden und Susan Liebe zu seiner Stellvertreterin gewählt. Kassierin ist Angelika Sagerer, Schriftführerin Regina Rosner. Damit übernimmt das bewährte Leitungsteam des Helferkreises, den 2015 Griebel, Liebe und Sagerer mit einigen anderen ins Leben riefen, die Vereinsführung.

Es ist schön, wenn Geflüchtete in eine eigene Wohnung ziehen können

Eigentlich dachten die Mitglieder des Helferkreises, die sich seit 2015 um die 150 Bewohner der Zollinger Unterkunft kümmerten, dies sei nur vorübergehend nötig. Von den anfangs 40 Engagierten blieben zwölf übrig, die sich jetzt um die Unterstützung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen kümmern, viele neue Mitstreiter dazu bekommen und auf Erfahrungen und Strukturen zurückgreifen können. Vor allem am Anfang, als man begann, die Asylsuchenden zu unterstützen, habe es viele Hürden und Probleme gegeben, erinnert sich Griebel. Umso schöner sei es, wenn geflüchtete Menschen in eine eigene Wohnung ziehen könnten und Jugendliche eine Ausbildung schafften. Einige der Schützlinge des Helferkreises engagieren sich inzwischen selbst für die aus der Ukraine Geflüchteten.

"Jetzt sei wieder zivilgesellschaftliches Engagement gefragt", bekräftigt Griebel. Der Helferkreis lebe davon, dass sich jeder mit dem einbringe, was er gut könne, was ihm Spaß mache und natürlich, wieviel Zeit er zur Verfügung habe, schilderte der neue Vorsitzende. Bürgermeister Helmut Priller lobte das Engagement. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", sagte er. Der Helferkreis nehme der Verwaltung viel Arbeit ab, lobte der Rathauschef.

Bisher wurden in der Gemeinde 45 Ukrainerinnen und Ukrainer privat aufgenommen. Um ihnen das Ankommen zu erleichtern und sowohl Helfende als auch Geflüchtete miteinander zu vernetzen, um Solidarität und Unterstützung zu demonstrieren, hatte die Gemeinde kürzlich die neuen Wohnungsgebenden, Mitglieder des Helferkreises, der SpVgg Zolling und der Nachbarschaftshilfe zu einem Willkommensessen eingeladen. Im Zollinger Sportheim kamen Gastfamilien, Engagierte und Geflüchtete zusammen, um sich auszutauschen. Denn nicht nur der Helferkreis, sondern auch die Zollinger Vereine wollen die Neuankömmlinge bei ihrem Einleben und zu Ruhe kommen unterstützen.

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