Wohnungsbau:Landkreis im Bau-Fieber

In nahezu allen Freisinger Gemeinden entstehen derzeit neue Wohngebiete. Die Nachfrage ist enorm - bei Einheimischen und Auswärtigen.

Von SZ-Autoren

Allershausen

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Ein neues Wohngebiet ist derzeit im Süden von Allershausen in Planung, die Details werden erst noch festgelegt. 100 bis 120 Wohneinheiten werden im 6,2 Hektar großen Eggenberger Feld-Süd voraussichtlich entstehen, vorwiegend ein Mix aus Reihen-, Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Hälfte der Fläche will die Gemeinde im Einheimischenmodell vergeben - Allershausen zählt laut Bürgermeister Rupert Popp zu den ersten Gemeinden, die ein solches Modell schon vor 40 Jahren umgesetzt hatten. Das Interesse ist groß, im Rathaus gingen schon kurz nach Beginn der Planung über 50 Anträge ein. psc

Attenkirchen

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In Attenkirchen ist die Nachfrage nach Bauland groß und es sind mehrere Neubaugebiete geplant, wie Bürgermeister Martin Bormann informiert. Zurzeit werde dafür das Gebiet "Weihersdorfer Feld" überplant, hier will die Gemeinde auch staatlich geförderte Sozialwohnungen bauen. Bormann rechnet mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum in seiner Gemeinde von etwa zwei Prozent. ka

Au

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Die Gemeinde Au hat sich in den vergangenen Jahren mit der Ausweisung neuer Baugebiete zurückgehalten, dafür sind innerorts viele Grundstücke bebaut und die Ortskerne nachverdichtet worden. Das berichtet Bürgermeister Karl Ecker. Die Bevölkerungszahl stagniere seit einigen Jahren, da überwiegend Einheimische Häuser gebaut haben. Die Nachfrage nach Baugrund sei sehr groß, daher erschließe die Gemeinde jetzt ein neues Baugebiet mit 26 Parzellen im kleinen Ort Abens. Der Ort liege verkehrsgünstig an der Staatsstraße und verfüge über ein lebendiges Vereinsleben, so dass die Neubürger gut ihre Arbeitsstellen erreichen und in die kleine Ortschaft integriert werden könnten, so der Rathauschef. Die Hälfte der Baugrundstücke wird im Einheimischenmodell vergeben. ka

Eching

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Zwei größere Neubaugebiete entwickelt Eching von nächstem Jahr an - "Eching-West", wo 60 Häuser und 50 Wohnungen entstehen werden, und das Baugebiet Böhmerwaldstraße mit 100 Wohnungen und knapp 20 Häusern. Hier soll auch das Einheimischenmodell umgesetzt werden, für das jedoch noch die Vergabekriterien fehlen. Im Echinger Ortsteil Dietersheim sind die Baugebiete "Südost" mit rund 70 Wohneinheiten und "Südwest" mit einer noch unbekannten Zahl von Wohneinheiten in Planung. av

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Schon im Bau ist das Neubaugebiet "Im Leger" im Nordwesten der Gemeinde Fahrenzhausen. Auf den 36 Baugrundstücken entstehen Doppel- und Einzelhäuser. Sechs der Grundstücke vergibt die Gemeinde im Einheimischenmodell. av

Gammelsdorf

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In Gammelsdorf sind zurzeit laut der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Mauern konkrete Bauprojekte in Planung, welche und in welcher Größe, wollte VG-Geschäftsleiter Ernst Neuhauser aber nicht sagen. Er betont, dass der Siedlungsdruck enorm sei und aus dem Münchner Raum viele in die aus Münchner Sicht günstigeren Gemeinden strebten. "Aber erst einmal muss der heimische Markt befriedigt werden." Heißt: Junge Familien sollten in Mauern bleiben können und würden Interessenten von außerhalb vorgezogen. Genaue Zuwachszahlen für die Gemeinden der VG, Gammelsdorf, Mauern, Wang und Hörgertshausen, könne er nicht nennen, in den vergangenen fünf Jahren habe die VG etwa 300 Einwohner mehr verzeichnet, in den kommenden fünf Jahren würden deutlich mehr hinzukommen. clli

Haag

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In den nächsten Monaten werden in der Gemeinde Haag zwölf Ein-und Zweifamilienhäuser und neun Eigentumswohnungen von privaten Bauträgern in Baulücken errichtet. Perspektive der Kommune sei, ihre Einwohnerzahl zu halten, da immer mehr Ältere in Haag lebten und die Bürger immer mehr Wohnfläche beanspruchten, sagt Bürgermeister Anton Geier. Neue, kleinere Baugebiete seien in Planung, aber es sei nichts Konkretes entschieden. ka

Hallbergmoos

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Im Baugebiet Jägerfeld-West, mit 250 Wohneinheiten, sind Doppelhäuser, Dreispänner, Einzelhäuser geplant sowie Geschosswohnungsbau. Baubeginn ist demnächst. 2018 wird mit der Erschließung im Baugebiet Mittermeierweg-Weidenweg begonnen, geplant sind rund 30 Wohneinheiten überwiegend in Doppelhäusern und einem Mehrfamilienhaus. In Planung ist die Grünecker Straße Nord mit rund 20 Wohneinheiten, überwiegend in Einzel- und Doppelhäusern und einem Mehrfamilienhaus. 2020 soll die Erschließung starten im Baugebiet nördlicher Tannenweg mit geschätzt 250 Wohneinheiten und südlich der Predazzoallee mit grob geschätzt 150 Wohneinheiten. av

Hörgertshausen

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In Hörgertshausen besitzt die Gemeinde laut Ernst Neuhauser, Geschäftsleiter der Verwaltung, Bauland mit zwei Grundstücken, doch wie und wann dort gebaut wird, werde erst noch im Gemeinderat entschieden. clli

Hohenkammer

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"Die Leute sind gut versorgt", bilanziert Bürgermeister Johann Stegmair. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde viel Bauland ausgewiesen. Im Oberfeld I und II an der Straße Richtung Herschenhofen sind 68 Häuser entstanden oder gerade in Bau, etwa die Hälfte der Parzellen ging an Einheimische. Alle, die wollten, haben laut Stegmair ein Grundstück bekommen. Der dritte Bauabschnitt für 18 Häuser soll deshalb nicht vor 2020 verwirklicht werden. Innerhalb von zwei Jahren ist Hohenkammer um über 200 auf 2650 Einwohner gewachsen, die Kindertagesstätten sind derzeit voll belegt. psc

Kirchdorf

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Die Gemeinde plant, in Kirchdorf 20 bis 25 Wohnungen als Geschossbau zu errichten. Allerdings seien dafür die Grundstücksverhandlungen noch nicht abgeschlossen, sagt Bürgermeister Uwe Gerlsbeck. Ebenso sieht es mit einer Fläche in Helfenbrunn aus, die die Gemeinde erwerben möchte, um Bauparzellen zu entwickeln. Derzeit sei es sehr schwer, Land zu kaufen, da die Eigentümer abwarteten, ob die Preise weiter steigen, sagt Gerlsbeck. Das Bevölkerungswachstum in der Gemeinde Kirchdorf beziffert er mit jährlich zwei bis drei Prozent. ka

Kranzberg

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Seit vielen Jahren heißt es in Kranzberg, dass Bauland für Einheimische geschaffen werden soll, zuletzt war dies vor einigen Jahren in Thalhausen der Fall. Viele Bürger treibt aber um, dass die Gemeinde zu schnell wachsen könnte, zumal im Flächennutzungsplan, der gerade überarbeitet wird, neue Wohngebiete in einer Größenordnung von 23,5 Hektar eingezeichnet werden sollen. 16,6 Hektar wären für den geplanten Zuwachs von 400 Einwohnern bis 2030 erforderlich. Noch aber ist unklar, ob die Grundbesitzer überhaupt mitziehen. Denn die Gemeinde will jeweils 50 Prozent eines Baugebiets für ihr neues Einheimischenmodell erwerben. Wo und wann neuer Wohnraum entstehen wird, ist also offen. In der Diskussion ist auch, dass Kranzberg mit einem Mehr-Parteien-Haus in den geförderten kommunalen Wohnungsbau einsteigt. psc

Langenbach

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In der Gemeinde im nordöstlichen Landkreis scheiterte vor kurzem ein Bauvorhaben mit rund 40 Wohneinheiten, weil eine Privateigentümerin ihren Grund statt an die Gemeinde an den Meistbietenden versteigert hatte. Derzeit sei "gar nichts" geplant, sagt Peter Kiessling von der Bauverwaltung. Die Gemeinde habe schlicht keine Flächen. Stehe wieder Baugrund zur Verfügung, werde man auch über sozialen Wohnungsbau nachdenken. Grundsätzlich sei die Situation in Langenbach wie überall in der Nähe des Flughafens: Die Nachfrage sei enorm, bei Einheimischen ebenso wie bei Zuzüglern, deswegen erwarte man auch einen Einwohnerzuwachs, Zahlen aber könne er keine nennen. clli

Marzling

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Im Baugebiet "Bachwinkel West" werden 2018 Mietwohnungen entstehen. In drei Riegeln werden dort, als gemeinsames Projekt der Gemeinde mit einem Privatmann, zwischen 35 und 40 Wohnungen gebaut. Anfang 2019 sollen diese fertig sein. Bürgermeister Dieter Werner rechnet dadurch bis zum Jahr 2019 mit etwa 100 Neubürgern. Neue Großprojekte seien derzeit nicht geplant. "Die Marzlinger werden durch den Bau der Nordostumfahrung in den kommenden drei Jahren enorm durch Baustellenverkehr und Sperrungen geplagt - da wollen wir eine weitere Großbaustelle mit zusätzlichen Behinderungen vermeiden", so Werner. Derzeit werden deshalb nur kleinere Vorhaben realisiert. Anträge auf größere Ausweisungen wurden bis 2020 zurückgestellt. regu

Mauern

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In Mauern gibt es konkrete Bauvorhaben im Wohnbaugebiet "Alpersdorf II", von Moosburg kommend am Ortseingang rechts. Dort werden 43 Bauparzellen geschaffen, die mit Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäusern bebaut werden können. Die Grundstücke würden nach und nach veräußert, um die Infrastruktur nicht zu überlasten. Ziehen Familien dorthin, müssten schließlich auch Kita-Plätze gesichert sein. Sozialer Wohnungsbau sei noch kein Thema, meint Ernst Neuhauser, Geschäftsleiter der VG Mauern, wenn dann käme "Wohnen im Alter" oder vergünstigter Wohnraum für Personal etwa im Kindergarten in Betracht. clli

Moosburg

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Wohnraum ist in Moosburg knapp, obwohl die Stadt in den vergangenen Jahren immer wieder neue Baugebiete ausgewiesen hat. Aktuell sind vier weitere in Planung. Für das Gebiet "Amperauen", in dem rund 650 Einwohner Platz finden werden, hat der Stadtrat diese Woche den Satzungsbeschluss gefasst. Noch im Aufstellungsverfahren sind die Baugebiete "Sonnenhäuser Citrin Solar" (etwa 100 Einwohner), "Heilingbrunnerwiesen" (etwa 50) und Oberes Gereut (etwa 200). Auch im sozialen Wohnungsbau ist die Stadt nun verstärkt aktiv. In den Amperauen ist ein Geschosswohnungsbau mit 45 Wohneinheiten vorgesehen, im Oberen Gereut einer mit 15. Zudem baut die Stadt in Eigenregie zwölf Sozialwohnungen an der Sudetenlandstraße in der Neustadt. axka

Nandlstadt

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Der Markt Nandlstadt hat bereits vor Jahren begonnen, einzelne Flächen für ein jetzt insgesamt fünf Hektar großes Gebiet am Ortsrand zu kaufen, um es als Baugebiet zu erschließen. Denn es gibt kaum noch unbebaute innerörtliche Grundstücke. Inzwischen laufe die Bauleitplanung und es sollen 60 Parzellen entstehen, so Bauamtsleiter Johann Pichlmaier. Die Nachfrage nach Bauplätzen sei riesig, er erhalte fast täglich Anfragen von Nandlstädtern, aber auch von vielen Freisinger Bürgern, da die Grundstückspreise in der Domstadt mehr als doppelt so hoch seien wie in Nandlstadt. Natürlich stellten rund 300 zusätzliche Einwohner, die eines Tages in dem neuen Baugebiet wohnen werden, die Kommune mit ihren derzeit 5300 Einwohnern vor neue Herausforderungen, so Pichlmaier. Aber dafür würden zurzeit zum Beispiel die beiden Kindergärten vergrößert. ka

Neufahrn

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Schon in Bau ist das Neubaugebiet "Ortsabrundung Neufahrn Süd", wo insgesamt 105 Wohneinheiten entstehen, je zur Hälfte in Reihen- und Doppelhäusern und Geschosswohnungen. Ein Stück weiter östlich wird derzeit der ehemalige Sportplatz überplant, hier entstehen 67 Wohneinheiten, etwa die Hälfte in Geschossbauten. Außerdem sind 31 Wohneinheiten in der Trentinerstraße, 40 in der Dietersheimer Straße und ebenso viele in einer Wohnanlage am Bahndamm geplant. Noch nicht in trockenen Tüchern sind die Pläne für 900 Wohneinheiten westlich des Kurt-Kittel-Rings. av

Paunzhausen

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23 neue Häuser sollen im Baugebiet Frauenholz in Paunzhausen entstehen. Die Gemeinde wird dadurch von 1536 auf etwa 1600 Einwohner wachsen. Die Hälfte der Parzellen ist bereits im Fördermodell vergeben worden, bei den übrigen entscheidet der Gemeinderat demnächst, wer den Zuschlag erhält. Befriedigen kann die Gemeinde die Nachfrage nicht, wie Bürgermeister Johann Daniel sagt. Sie sei etwa doppelt so groß. Im Anschluss soll deshalb ein weiteres, etwas kleineres Gebiet ausgewiesen werden. "Es wird aber nicht vor 2019 baureif sein." psc

Rudelzhausen

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(Foto: SZ Grafik)

Auch Rudelzhausen wächst stetig - aber moderat, meint Bürgermeister Konrad Schickaneder. Seit 2006 seien 120 Einwohner der Gemeinde dazu gekommen. Für die Zukunft rechne er etwa mit 30 mehr Einwohnern pro Jahr. Zuzügler kommen ihm zufolge vor allem aus dem EU-Ausland wie Polen, Rumänien und Ungarn und aus anderen Bundesländern. Unter ihnen sei vor allem die Nachfrage nach Mietwohungen groß. Auch Bauland sei stetig nachgefragt, sagt Schickaneder. Zurzeit gibt es zwei Baugebiete für Ein- und Zweifamilienhäuser in der Gemeinde. Im Ortsteil Kirchdorf - dem Baugebiet Wisfeld - sollen 14 Parzellen auf 1,2 Hektar Gesamtfläche entstehen. Baubeginn wird voraussichtlich 2019 sein. Im Baugebiet Kugelberg II in Tegernbach sollen 15 Parzellen mit insgesamt etwa 600 Quadratmetern Wohnfläche entstehen, hier könnten die Bauarbeiten Ende 2019 oder Anfang 2020 starten, jeweils dauere der Bau etwa ein Jahr, sagte Schickaneder. Sozialer Wohnungsbau ist derzeit kein Thema in Rudelzhausen. "Für ein 6-Familien-Haus müsste man schon zwei, drei Millionen Euro in die Hand nehmen, wir als kleine Gemeinde haben das aber nicht." Trotz der Nachfrage gebe es auch langjährig Leerstand in der Gemeinde, weil die Eigentümer nicht immer zügig vermieteten. clli

Wang

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Auch in Wang besitzt die Gemeinde laut VG-Geschäftsleiter Ernst Neuhauser derzeit noch ein Grundstück, was damit passiert und wann, sei aber noch unklar. Insgesamt sei aber viel im Fluss in der Verwaltungsgemeinschaft, denn die Nachfrage, sowohl aus den Gemeinden selbst als auch aus umliegenden Orten und Städten, sei sehr hoch. In der Folge sei auch mit einem Einwohnerzuwachs zu rechnen. Wo das hinführt? "Ich weiß es nicht, vielleicht zu einer Blase", meint Neuhauser, "oder zu noch höheren Preisen." clli

Wolfersdorf

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In Wolfersdorf entsteht derzeit in Oberhaindlfing das kleine Neubaugebiet "Am Grasfeld" mit sechs Parzellen, auf denen fünf Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus gebaut werden. Die Gemeinde verhandele außerdem für weitere Baugebiete mit Grundstückseigentümern, es sei jedoch noch nichts Konkretes entschieden, sagt Bürgermeister Sebastian Mair. ka

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(Foto: SZ-Grafik)

In der Gemeinde Zolling wird im nächsten Jahr das Baugebiet Schlossfeld II in Flitzing mit zwölf Parzellen für neun Einfamilien- und drei Doppelhäuser erschlossen. Die Gemeinde besitze keine Grundstücke und könne daher keine neuen Baugebiete ausweisen, obwohl die Nachfrage groß sei, heißt es aus dem Zollinger Rathaus. ka

© SZ vom 3./4. Februar 2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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