SZ-Balkonien:Opfer der Pandemie

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(Foto: Privat)

Nicht einmal das nachhaltige Balkon-Projekt der SZ kann in diesen Zeiten Trost spenden, denn es ist ein einziger Verhau

Von Birgit Goormann-Prugger

Corona will einfach nicht aufhören, der Winter irgendwie auch nicht. Beim Blick aus dem Fenster im Büro, in dem man an diesem 18. März kurz vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn mal wieder alleine sitzt, weil die Kollegen im Home-Office arbeiten, sieht man es graupeln. Als es einen dabei leicht schaudert, entdeckt man aus dem Augenwinkel die kümmerlichen Reste von SZ-Balkonien, dem einst nachhaltigen und bienenfreundlichen Experimentierfeld der Redaktion. 2019 war das Projekt gestartet worden. Einen Sommer lang hatten die Pflanzenkundler im Team dort alles bereitet und bestellt, auf dass es für die Bienen und Hummeln auf SZ-Balkonien eine rechte Freude sein sollte. Jedes Vögelchen, das auf einer wirklich sehr schönen Sonnenblume kurz Rast gemacht hat, wurde gefeiert, die Ankunft jeder Biene notiert und der Sonntagsdienst wurde an heißen Tagen zum Gießen verdonnert.

Dann kann das Jahr 2020 und diese verdammte Pandemie. Weil niemand ins Büro kam, wurde nach dem Winter 2019/2020 auch SZ-Balkonien nicht mehr neu bepflanzt. Zwar siedelte sich dann mit der Zeit allerlei Unkraut an. Und Insekten fanden in dem - Verzeihung - Verhau auf dem Balkon der SZ mit Sicherheit im Winter auch einen schützenden Unterschlupf. Aber wirklich schön war das nicht.

Als nun eine wirklich sehr naturaffine und bienenfreundliche Kollegin, die maßgeblich an der Konzeption von SZ-Balkonien beteiligt war, kürzlich mal kurz auf Abstand und mit Maske in den Redaktionsräumen vorbeischaute, nahm sie das Elend kurz zur Kenntnis und wandte sich dann schnell wieder ab. Irgendwie scheint es da eine Verbindung zwischen SZ-Balkonien und Corona zu geben. Vielleicht ist die Pandemie ja vorbei, wenn es dort wieder blüht. Und vielleicht wäre es gar keine so schlechte Idee, wenn man mal ein Tütchen mit Blumensamen besorgen würde, Bio-Qualität natürlich.

© SZ vom 19.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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