Standort wird in Frage gestellt:Halt für Touristenbusse

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Das Konzept für einen Stopp an Johannisstraße hat noch Schwachstellen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Der geplante Halt für Touristenbusse an der Johannisstraße hat am Mittwoch im Planungsausschuss des Stadtrats für Ärger gesorgt. Der Haltepunkt ist als Maßnahme Nummer 7 der neuen Innenstadtkonzeption 2011 einstimmig beschlossen worden. Die jetzt vorgestellte Machbarkeitsstudie dazu aber nutzten einige Stadträte, um den Standort grundsätzlich in Frage zu stellen, was wiederum Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher erzürnte.

Tobias Kramer von den Freisinger Landschaftsarchitekten "Toponauten" hatte den Stadträten zunächst die Ideen seines Büros für die geplante Bushaltestelle und die damit verbundene Aufwertung der Grünfläche an der Johannisstraße vorgestellt. Nicht nur Touristenbusse sollten hier demnach in Zukunft halten können, sondern auch die Stadtbusse, so eine der Anregungen. Einen Wartebereich mit Toilettenhäuschen sahen die Pläne der "Toponauten" ebenfalls vor - nur wie der Radverkehr hier künftig geführt werden könnte, dafür hatte Kramer noch keine gute Lösung parat, wie er selber einräumte.

Genau daran aber entzündete sich die Debatte. Die Radler ausgerechnet auf der viel befahrenen Johannisstraße fahren zu lassen, noch dazu, wenn sich hier Busse aus der Haltestelle wieder in den Verkehr einfädeln müssten, das konnte sich allen voran Manfred Drobny (Grüne) überhaupt nicht vorstellen. Das sei so wohl eher "nicht machbar", sagte er, und auch Ulrich Vogl (ÖDP) sah das als "K.-o.-Kriterium" für die Planung.

Der OB empört sich über grundsätzliche Zweifel am Vorhaben

Dass dann auch noch Rosi Eberhard (Linke) grundsätzliche Zweifel an dem Standort für die Bushaltestelle anmeldete, empörte nicht nur den Oberbürgermeister, auch Katrin Stockheim (Freisinger Mitte) ärgerte sich. Sie nannte die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie einen "wirklich tollen Vorschlag" und eine gute Alternative: "Wir wollen die Leute doch im Bus haben und eine ökologische, fahrradfreundliche Kommune sein." Und dass wegen der Touristenbusse hier nun ein Verkehrschaos entstehen würde, das könne sie sich nicht vorstellen. "Das sind ein oder zwei Busse am Tag und die kommen doch nicht zwischen sieben und acht Uhr im Berufsverkehr", sagte sie: "Den Touristen möchte ich sehen."

Am Ende stimmten lediglich Drobny und Eberhard gegen das Vorhaben. Die Verwaltung soll nun auf Basis der Studie einen genehmigungsfähigen Entwurf für den Bushalt entwickeln - inklusive einer verträglichen Lösung für die Radler.

© SZ vom 15.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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