Sophienhospiz Freising-Erding:Ein echtes letztes Zuhause

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Bei der Einweihungsfeier des Sophienhospiz im September (von links): Freisings Landrat Helmut Petz, Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei, der Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz, Marianne und Werner Folger von der MWS-Hospiz-Stiftung, Ministerin Ulrike Scharf und Erdings Landrat Martin Bayerstorfer. (Foto: Renate Schmidt)

Die offizielle Einweihung des Sophienhospiz Freising-Erding findet mit etwas Verspätung und vielen Ehrengästen statt, die voll des Lobes für die Einrichtung sind. Seit einem halben Jahr bereits werden in dem Haus Menschen an ihrem Lebensende betreut - und die Warteliste ist lang.

Von Regina Bluhme, Erding

Das Sophienhospiz Freising-Erding ist am Freitag offiziell eingeweiht worden. Zuvor war schon drei Tage lang am Sternweg in Erding gefeiert worden: mit der Stifterfamilie Folger, mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, der Nachbarschaft, den Handwerkern. Nun waren die Vertreter der Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft an der Reihe. Familie Folger dankten allen, die ihren Beitrag geleistet zum Bau dieser Einrichtung haben - und dazu gehören auch die Leser und Leserinnen der Süddeutschen Zeitung.

Die Initiative für das Sophienhospiz Freising-Erding stammt von der Freisinger Unternehmerfamilie Folger. Marianne und Werner Folger und ihre Tochter Sofia haben dazu die MWS-Hospiz-Stiftung errichtet. Bereits im Februar war der erste Gast eingezogen. Jetzt konnte endlich die offizielle Eröffnung gefeiert werden. Werner Folger begrüßte am Freitagnachmittag die geladenen Gäste im Festzelt am Sternweg. Ihm war die Freude und die Erleichterung anzumerken, immer wieder versagte ihm bei seiner Ansprache kurz die Stimme.

Von den Patientenzimmern aus hat man einen Blick in den Garten. (Foto: Renate Schmidt)
Das Foyer im Sophienhospiz. Nichts soll an Tod und Krankheit erinnern. (Foto: Renate Schmidt)
In der Küche kümmern sich Anni Mangstl (links) und Sandra Carmen Greckl um das leibliche Wohl. (Foto: Renate Schmidt)

Vor allem, als er dem Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz für die große Unterstützung dankte - und für die Vermittlung des Grundstücks. Der 2013 verstorbene Erdinger Karl Käser hat der Stadt Erding sein 3121 Quadratmeter Grundstück am Sternweg vermacht mit dem Wunsch, es soll dort etwas fürs Gemeinwohl entstehen. Mitte Juli 2020 war dort der Grundstein für das Sophienhospiz gelegt worden.

Werner Folger hob aber auch das Engagement von Heimleitung Rita Gabler und dem gesamten Team hervor sowie von Geschäftsführer Thomas Heim hervor. Auch dem Architekten Edwin Effinger, dessen Gebäude von allen Rednern immer wieder gelobt wurde, dankte er - und schließlich auch den 40 Großspendern, die über 10 000 Euro für das Hospiz gespendet haben. Exemplarisch nannte Folger dabei den Adventskalender der guten Werke der Süddeutschen Zeitung, dessen Leserspenden das Hospiz mit einem hohen sechsstelligen Betrag unterstützt haben.

OB Max Gotz erhielt für sein Engagement als erster die Goldene Verdienstmedaille. (Foto: Renate Schmidt)

OB Max Gotz, der zuvor von Werner Folger als erster die Goldene Verdienstmedaille der MWS-Hospizstiftung erhalten hatte, verwies in seiner Ansprache auf das Miteinander, das den Bau erst möglich gemacht habe. Menschen in den letzten Stunden ihres Lebens zu begleiten, das sei "das Menschenwürdigste, was wir tun können". Staatsminister Florian Herrmann gratulierte auch im Namen der bayerischen Staatregierung und Ministerpräsident Markus Söder. Ein echtes "letztes Zuhause" sei geschaffen worden, ein Ort der "gelebten Nächstenliebe und Barmherzigkeit".

Der Raum der Stille. (Foto: Renate Schmidt)

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf sagte, es sei ein Segen, dass es dieses Haus, das ein wunderschönes Zuhause sei, gebe. Auch der Freisinger Landrat Helmut Petz zeigte sich beeindruckt davon, welches "Juwel" am Sternweg geschaffen worden sei. Sein Erdinger Amtskollege Martin Bayerstorfer dankte herzlich Familie Folger, ohne deren Leidenschaft für das Projekt wäre der Bau nicht möglich gewesen.

Die MWS-Hospiz-Stiftung hat mehrere Millionen in das Projekt investiert - ohne staatliche Unterstützung. Die Kosten für den Betrieb können nicht durch die Krankenkassenbeiträge komplett aufgefangen werden. Das Haus, auch darauf wurde in der Feierstunde verwiesen, ist somit auf Spenden und das Engagement der Kommunen angewiesen.

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