Aus ökologischer Sicht sind Schottergärten verpönt, denn Insekten und Reptilien finden dort kaum Nahrung oder Unterschlupf. Zudem tragen sie dazu bei, dass sich die Städte im Sommer weiter aufheizen. Dennoch sind die Kies-Wüsten rund um das Haus bei zahlreichen Bauherren nach wie vor beliebt, obwohl Bildsammlungen wie die "Gärten des Grauens" in den sozialen Medien die Runde machen. In Baden-Württemberg sind Schottergärten längst untersagt, der örtliche Beirat Energie und Umwelt hätte ein solches Verbot auch gerne für die Gemeinde Allershausen durchgesetzt. Die Mehrheit im Gemeinderat sah dafür jedoch keine Notwendigkeit und lehnte den Antrag ab.
Auch Bürgermeister Martin Vaas (PFW) wandte sich gegen ein solches Verbot, aus gleich mehreren Gründen. Im Neubaugebiet Eggenberger Feld-Süd seien solche Kiesgärten ohnehin nicht zulässig, argumentierte er. Bauherren in anderen Bereichen der Gemeinde sei es aber aus Kostengründen nicht zumutbar, sie zu einem Freiflächengestaltungsplan zu verpflichten. Und: Wer sollte die Durchsetzung des Verbots kontrollieren, fragte Vaas. Die Gemeinde wäre damit personell überfordert. Er sprach sich dafür aus, solche Vorgaben bei neuen Baugebieten über einen Bebauungsplan zu regeln.
Der Vorsitzende des Beirats, Max Raith (PFW), verteidigte den Antrag dagegen und verwies auf das Artensterben und den Klimawandel. Alle Flächen, die versiegelt werden, tragen nach seinen Worte dazu bei, diese Probleme zu verschärfen. Er fand aber kaum Mitstreiter im Gremium.
In Allershausen gebe es ohnehin kaum Grundstücke, die nachverdichtet werden könnten, sagte Zweiter Bürgermeister Manuel Mück (CSU). Und sein Fraktionskollege Leonhard Held fand, dass jeder seinen Garten so gestalten können sollte, wie er es will - auch wenn er einräumte, dass ihm Schottergärten selbst nicht gefallen. "Weitere Vorschriften brauchen wir nicht."