Campus in Weihenstephan:Mensa-Sanierung verzögert sich weiter

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Essensausgabe und Küchenbereich der Weihenstephaner Mensa sollen erneuert werden - einen Zeitplan für die Modernisierung gibt es bisher aber nicht. (Foto: Marco Einfeldt (Archiv))

Das Projekt gilt weiterhin als "dringlich". Aufgrund der angespannten Finanzlage gibt es für die Modernisierung von Küche und Essensausgabe in Weihenstephan aber noch keinen konkreten Zeitplan.

Von Petra Schnirch, Freising

Die Sanierung der Mensa in Weihenstephan steht bei Studierendenwerk und TU München (TUM) seit mehr als zehn Jahren auf der Agenda. Küchenausstattung und Essensausgabe sind nicht mehr zeitgemäß. Wann die Modernisierung angegangen werden kann, steht allerdings noch immer nicht fest. "Die Maßnahme bleibt dringend", sagt TUM-Pressesprecher Ulrich Meyer. Sie müsse aber "hinter anderen, noch dringenderen Projekten zurückstehen, die Sicherheitsrelevanz haben, wo es um Bestandserhalt geht oder um die Sicherstellung von Forschung und Lehre".

In den vergangenen Jahren hatte das Studierendenwerk München Oberbayern, das insgesamt 33 Mensen, Cafeterien und Espressobars betreibt, immer wieder Druck gemacht. Das Gebäude am Campus in Weihenstephan wird in diesem Jahr 44 Jahre alt. Geräte waren und sind teils reparaturanfällig, die Essensausgabe in einer Linie entspricht nicht modernen Standards wie sie beispielsweise in dem Neubau in Garching umgesetzt wurden, der 2019 in Betrieb ging. Studierende können sich dort an verschiedenen Kochstationen selbst bedienen und das Essen individuell zusammenstellen.

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Auch in Weihenstephan soll die Ausgabe ganz neu gestaltet und mit frei stehenden Stationen ausgestattet werden. Im Küchenbereich sollen die Betriebsabläufe sinnvoll strukturiert, Küchen- und Gebäudetechnik sowie die Energetik modernisiert werden. Eine Machbarkeitsstudie - es war bereits die zweite - empfahl dafür schon 2019 einen Anbau hinter dem Mensagebäude am Maximus-von-Imhof-Forum. Allerdings rechnete die TUM damals bereits mit Kosten von etwa 30 Millionen Euro für die Modernisierung. Kurz vor Ausbruch der Pandemie, Anfang 2020, zeigte man sich aber noch zuversichtlich, den Projektantrag an das bayerische Wissenschaftsministerium sehr zeitnah stellen zu können.

Daraus wurde bekanntlich nichts - und die Ausgangssituation hat sich seither verändert. Zumindest Sanitäreinrichtungen und Teile der Küchengeräte sind mittlerweile erneuert worden, wie die TUM mitteilt. Einen "verlässlichen Zeitplan" für eine Umsetzung der übrigen Vorhaben konnte sie jedoch nicht nennen. Das gilt auch für die ebenfalls geplante Modernisierung des Stucafés in der Mensa. Sie hat derzeit "aufgrund der angespannten Haushaltslage" keine Priorität.

Die Nachfrage ist groß, täglich werden etwa 2000 Essen ausgegeben

In der Weihenstephaner Mensa werden laut Studierendenwerk täglich etwa 2000 Essen ausgegeben. Wie in den anderen Mensen sei die Nachfrage im ersten vollständigen Nach-Pandemie-Jahr 2023 auch in Weihenstephan sehr hoch gewesen. Diese sei mit dem Jahr 2019 vergleichbar. Gleichwohl zeigen die Verantwortlichen im Studierendenwerk Verständnis dafür, dass in den vergangenen Jahren "in der Hochschullandschaft" Projekte Vorrang hatten, "die durch Pandemie und Energiekrise bedingt waren".

Um Störungen zu vermeiden, "wurde und wird die technische Infrastruktur der Mensa Weihenstephan gegebenenfalls erneuert und ausgetauscht", sagt Sophie Plessing, Sprecherin des Studierendenwerks. Zum weiteren Vorgehen äußert sie sich sehr vorsichtig: "Wir hoffen, die Planungen für eine zeitgemäße gastronomische Versorgung in Richtung unseres Free-Flow-Konzepts künftig gemeinsam mit der TUM weiterführen zu können."

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