Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, hat am Samstag im Freisinger Mariendom vier Diakone des Münchner Priesterseminars St. Johannes der Täufer zu Priestern geweiht.
Marx ging in seiner Predigt auch auf die in den vergangenen Monaten bekannt gewordenen Missbrauchsfälle ein: "Keiner von uns hätte vor einem Jahr geahnt, dass innerhalb des Priesterjahrs eine Diskussion entbrennen würde, die die Grundlagen des priesterlichen Dienstes in Frage stellen würde", sagte er.
Eine Priesterweihe gerade in diesem Jahr sei Anlass, sich zu vergewissern und "in die Grundlagen unseres Glaubens hineinzuschauen". Der Priester solle "in seiner Gesamtexistenz ein Zeichen sein, dass Gott existiert".
In diesem Zusammenhang nannte der Erzbischof die keusche Lebensform in der Nachfolge Jesu "eine positive Herausforderung". Zugleich dürfe der Priester "Vollmacht nicht mit Macht verwechseln": Ein Kern und Kennzeichen seines Dienstes sei "Demut, die Bereitschaft, alles von Gott zu erwarten".
Der Priester stünde mit seinem Dienst dafür, "dass Christus uns nicht verlässt", und dafür, "dass wir nicht nur irgendeine Gemeinschaft sind, die soziale Zwecke verfolgt". Vielmehr lebe die Kirche vor allem von der Eucharistie und zeige sich nicht zuletzt darin als "eine Gemeinschaft, in der Christus handelt, in der Christus wirkt".