Pachtvertrag gekündigt:"Klimperkasten"-Wirtin sucht neues Domizil

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Die Tage des "Klimperkasten" sind offenbar gezählt: Zum 1. Oktober 2019 wurde der Pachtvertrag gekündigt. Ob hier die nötigen Fristen eingehalten wurden, wird allerdings derzeit noch anwaltlich geklärt. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Besitzer hat der aktuellen Wirtin Antje Petzold den Pachtvertrag für den Klimperkasten gekündigt. Jetzt sucht sie einen neuen Standort.

Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Tage der Vöttinger Kneipe "Klimperkasten" sind offenbar gezählt. Wie der Besitzer des Gebäudes, Hans Lücht, der SZ bestätigte, hat er den bestehenden Pachtvertrag mit der Klimperkasten Wirtin Antje Petzold zum 1. Oktober 2019 gekündigt. Das Gebäude sei sanierungsbedürftig. Wie es mit der Immobilie nun weitergehe, ob sie weiter verpachtet oder verkauft werde, wisse er noch nicht, sagte Lücht weiter. Laut der Wirtin Antje Petzold stehen die Chancen indes nicht schlecht, dass sie den Klimperkasten noch bis zum 1. September 2020 betreiben kann. Derzeit werde anwaltlich geklärt, ob der Verpächter bei der Kündigung die nötigen Fristen eingehalten habe.

Seit 40 Jahren gibt es das Lokal in Vötting, die Wirte wechselten mehrmals. Seit gut neun Jahren betreibt Antje Petzold, gebürtige Berlinerin, nun die Kneipe "Klimperkasten", die unter anderem für ihre echte Berliner Currywurst ohne Darm und die selbstgemachten Pommes bekannt ist. Serviert werden auch Spreewaldgurken und "Berliner Weiße".

Via Facebook teilt die Wirtin ihren Fans mit, dass sie gerne noch das zehnjährige Bestehen von Antjes Klimperkasten in Vötting hätte feiern wollen. Derzeit sei sie jedoch auf der Suche nach einem neuen Standort für das "Konzept Klimperkasten" Wörtlich heißt es: "Wir ziehen mit unserem Konzept um, vielleicht gibts ja ein paar mehr Sitzplätze, eine extra Bühne und ne größere Küche, aber auf jeden Fall gemütlich ohne Chrom, Glas und Hipsterschnickschnack". In dieser Sache habe Antje Petzold auch mit Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher Kontakt aufgenommen, so Christl Steinhart, Pressesprecherin der Stadt.

"Eine Katastrophe für Freising"

Die Facebook-Fangemeinde bedauert das mögliche Aus des Klimperkastens in Vötting. Die Grünen-Stadträtin Susanne Günther beispielsweise sagt dazu. "Oh, das wäre eine Katastrophe für Freising. Nach Abseits nun der Klimperkasten, irgendwann das Furtner. Immerhin, schlafen kann man noch in Freising. Wir brauchen endlich eine Kulturoffensive - eine Idee, wie Freising als Studierendenstadt attraktiv bleibt oder wieder wird." Die Klimperkastenfans geben Antje Petzold auch schon mal Tipps für einen neuen Standort. "Wie wäre es mit'm Karlwirt oder der Spatenschänke oder Hotel zur Gred?", schreibt da ein Facebook-User.

Empfohlen wird ihr auch das derzeit leer stehende Bräuhaus im Freisinger Stadtteil Lerchenfeld. Das wäre nach Meinung von Michi Kasper durchaus eine charmante Idee. "Man könnte da wieder Bier brauen. Platz ohne Ende. Bühne ginge sicherlich auch. Parkplätze . . .". Antje Petzold will sich diese Lokations auf alle Fälle mal ansehen, sagt sie auf Facebook.

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