Neufahrn:Ungewöhnliche Mieter für Müller-Brot-Gelände

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Das Müller-Brot-Gelände in Neufahrn. Nach einem Hygiene-Skandal meldete das Unternehmen 2012 Insolvenz an. (Foto: Marco Einfeldt)
  • Die ehemalige Produktionshalle von Müller Brot in Neufahrn soll neue Mieter bekommen.
  • Im Gespräch ist unter anderem die Bayerische Staatsoper, die die Halle als Lager nutzen will.
  • Im Moment wird die Werkshalle aufwendig saniert.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Ungewöhnliche Mieter interessieren sich für das ehemalige Müller-Brot-Gelände an der Ludwig-Erhard-Straße in Neufahrn: Die Bayerische Staatsoper möchte dort ein Lager einrichten, und die Kirche will einen Teil ihres Archivs unterbringen.

Das berichtete Bauamtsleiter Michael Schöfer in der Bürgerversammlung. Wie berichtet, ist inzwischen die JMG Immobilien Projekt GmbH Eigentümerin der Anlage.

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Momentan lässt sie die ehemalige Produktionshalle aufwendig sanieren. Das 50 000 Quadratmeter großes Grundstück reicht allerdings bis zur Zeppelinstraße und umfasst auch die früheren Verwaltungsgebäude von "Müller-Brot" und "Backwelt". Daraus ist inzwischen bereits ein rundum erneuerter repräsentativer Geschäftsbau geworden, den sich als Mieter nun die Höflinger Müller GmbH, die ihre Firmenzentrale in Neufahrn hat, und die Firma Belfor teilen.

Belfor ist spezialisiert auf die Sanierung etwa von Wasser- und Sturmschäden an Industrieanlagen, gewerblichen Gebäuden, Büros und Privathaushalten.

Wie es mit dem Mesnerhaus weitergeht, ist noch unklar

Dubios bleiben die Hintergründe des Feuers, das den Dachstuhl des alten Mesnerhaus an der Dietersheimer Straße zerstört hat. Ein Hinweis deute auf einen technischen Defekt hin, erklärte Schöfer in der Bürgerversammlung. Brandstiftung könne man aber nach wie vor auch nicht ausschließen, heißt es beim zuständigen Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in Ingolstadt. Wie es nun mit dem Gebäude weitergehen soll, wird laut Schöfer mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Denn bei dem denkmalgeschützten Gebäude könne man "nicht einfach nur ein Dach drauf" setzen.

Etwas ins Hintertreffen geraten ist angesichts vieler aktueller Themen die Umgestaltung des Samwegs, wie Bürgermeister Franz Heilmeier einräumte. Ein besorgter Vater hatte sich danach erkundigt. Schließlich sei der schmale Gehsteig nicht nur für Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer ein Problem, sondern auch für den "Laufbus" seines Sohnes mit insgesamt 16 Kindern auf dem Weg zur Schule. Heilmeier sagte zu, dass man "wieder einen Einstieg finden" werde. Dazu werde sich die Gemeinde demnächst mit den Anwohnern in Verbindung setzen und das weitere Vorgehen abstimmen.

Das Neubaugebiet-Ost ist fast fertig geplant

Bereits "in Schwung gekommen" ist laut Schöfer die Planung für das Neubaugebiet-Ost. Sobald der Gemeinderat noch ausstehende Beschlüsse zur Verkehrsführung gefasst habe, werde der Bebauungsplan noch einmal überarbeitet und ausgelegt. Danach sei man "von der Planung her durch" und müsse sich beispielsweise um die Vermessung kümmern. In zwei Jahren könnte es nach Einschätzung der Verwaltung dann an die Realisierung gehen.

Dauerthema in jeder Bürgerversammlung ist der Ärger über Raser und ungünstig geparkte Fahrzeuge. In Neufahrn stand dabei die Dietersheimer Straße am südlichen Ortsende und damit in der Nähe eines Hotels im Fokus. "Langsam wird es unerträglich", konstatierte eine Anwohnerin. Sie berichtete von Hotelgästen, die das Geld für die Tiefgarage sparen wollen, und von geparkten "Bussen en masse". Sogar ein Doppeldecker sei kürzlich abgestellt worden, "da wird es gleich finster im Haus". Aber auch in der freien Landschaft jenseits der Ortsgrenze und würden noch Autos geparkt, berichtete ein weiterer verärgerter Anwohner.

© SZ vom 17.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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