Neufahrn:"Primus" ist schon eingezogen

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Ein erster Wellensittich lebt bereits im neuen Tierheim, weitere Bewohner sollen noch vor der offiziellen Eröffnung folgen.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der erste Bewohner ist schon eingezogen: "Primus", wie er jetzt passenderweise heißt, ist ein blauer Wellensittich, der in Freising jemandem zugeflogen ist und beim Tierschutzverein abgegeben wurde. Sein Käfig steht im Personalraum des neuen Tierheims, das Zwitschern ist schon am Eingang unüberhörbar. Bald wird es freilich eine ganz andere Geräuschkulisse geben: Am 22. Juli wird die Einrichtung an der alten B 11 zwischen Mintraching und Dietersheim offiziell eröffnet.

Bereits gut drei Wochen früher soll sie nach Möglichkeit in Betrieb genommen werden. "Wir müssen bald aufmachen, wir haben keine Pflegestellen mehr frei", betont Vorsitzender Joseph Popp. Dafür braucht es allerdings auch noch eine formelle Genehmigung. Diese Woche wird die Amtstierärztin zur Besichtigung der Baustelle erwartet. "Da seh ich aber kein Problem", sagt Popp: "Es ist ja nicht so, dass wir nicht wüssten, wie Tierheim geht."

Der Verein kümmert sich seit Jahren um Fundtiere und herrenlose Tiere, die momentan privat und in der Freisinger Auffangstation untergebracht sind. Bei den Vorbereitungen für den Neubau hat der Vorstand zudem unzählige Einrichtungen besucht und sich von den Erfahrungen der Betreiber erzählen lassen, damit bei den eigenen Planungen nichts übersehen wird.

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Im Lager stehen Käfige, Katzenklos und Kratzbäume bereit

Mittlerweile ist das neue Tierheim "innen betriebsbereit", wie Popp bei einer Führung durch die Tier- und Funktionstrakte betont. Die 14 Zwinger für Hunde und Katzen zum Beispiel sind bis auf allerletzte Malerarbeiten fertig und teilweise auch schon eingerichtet. Im Lager stapeln sich Käfige, Katzenklos, Kratzbäume, Decken - alles perfekt sortiert und beschriftet. In der Futterküche gibt es unzählige Näpfe und Futterdosen. In großen grünen Containern sind die Quarantäne-Stationen - und ein eigener Raum für illegale Transporte. Damit sind etwa Welpen gemeint, die aus dem Ausland eingeschmuggelt und regelmäßig bei Kontrollen beschlagnahmt werden. Die Tiere hätten oft ansteckende Krankheiten, erzählt Popp, sie müssten in einem separaten Bereich untergebracht werden - eine der vielen Vorschriften, deren Einhaltung vor der Genehmigung überprüft wird. Popp: "Veterinärrechtlich muss die Infektionsgefahr gegen Null gehen."

Stolz präsentiert der Vorsitzende auch die Behandlungszimmer für Tierärzte, Sanitäranlagen, Personal- und Seminarräume. Obwohl beim Gebäude aus Kostengründen abgespeckt werden musste, sind 500 Quadratmeter Bodenfläche sauberzuhalten. Zum Glück hat der Verein neben Möbeln, Waschmaschinen und Küchen auch Reinigungsgeräte gespendet bekommen. Andernfalls hätte sich gar nicht alles finanzieren lassen.

Insgesamt wurden bisher 1,77 Millionen Euro investiert. Allein eine Million Euro hat das Gebäude gekostet. Der Kredit lässt sich aber mit den Finanzierungspauschalen der Gemeinden stemmen. Das restliche Geld wurde für die Ausstattung gebraucht. Um weitere Spenden und Sponsoren wird nach wie vor geworben. "Wir brauchen noch etwa 100 000 Euro für die Außenanlagen - zum Beispiel auch für mehr als 400 Meter Zaun um das ganze Gelände", erklärt Popp. Schon fertig ist ein eingezäuntes Areal, auf dem der Verein Hunde und ihre möglichen neuen Besitzer zusammenbringen will. Damit es keine Probleme gibt, sollen die angehenden Herrchen und Frauchen "mindestens drei Stunden Schulung machen".

© SZ vom 11.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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